Ein Poupou ist eine geschnitzte Ahnendarstellung der Maori aus Neuseeland. Diese werden aus Holzplanken gemacht. Besonderen Wiedererkennungswert haben dabei die aufwändigen Tätowierungen, die in der Schnitzerei dargestellt werden. Die so verzierten Bretter werden dann in Ahnen- und Gemeindehäusern verbaut, sodass die Erinnerung an diese Menschen immer gewahrt bleibt.

Die beiden Poupou aus dem MARKK (Bild: Geesche Wilts (CC BY-NC 3.0 DE)).
Nach dem Verständnis dieser Kultur handel es sich aber nicht nur um eine bloße Darstellung. Die Erinnerungskultur der Maori geht hier weiter – Es geht um in eine spirituelle Anwesenheit der dargestellten Person, beispielsweise bei Ritualen. Als James Cook im 18. Jahrhundert die ersten Kontakte zu den Maori knüpft, ist dieser Brauch bereits sehr alt.

Poupou der Te Aitanga-a-Hauiti Community (Bild: Museopedia (CC BY-SA 4.0)).
Cook bringt damals einige Poupou mit nach Europa, und versetzt mit ihrer Schönheit die Europäer ins Staunen. Auch heute gibt es noch Poupou an den wichtigen Gebäuden der Maori. Aber, seitdem die Fotografie auf Neuseeland bekannt ist, gehen die Maori zunehmen dazu über Fotos ihrer Angehörigen aufzuhängen. Mit diesen soll man sich nämlich besser an die Vorfahren erinnern können.

Ein Poupou aus dem 19. Jahrhundert aus der Ausstellung des Hamburger Museums MARKK (Bild: Geesche Wilts (CC BY-NC 3.0 DE)).
Es ist heutzutage nicht unüblich, dass sich ganze Fotogalerien mit Bildern von verstorbenen Familienmitgliedern in Maorihäusern finden. Diese Erinnerungskultur ist ein wichtiger Grundsatz bei den Maori. Interessant ist, dass dabei einerseits in wunderschönes Kunsthandwerk nach und nach an Bedeutung verliert, die Maori dies aber andererseits als Verbesserung ihrer Religion wahrnehmen.

Ein Puopuo aus dem 20. Jahrhundert aus dem Hamburger Museum MARKK (Bild: Geesche Wilts (CC BY-NC 3.0 DE)).
Literatur:
Die Informationen stammen zum Teil aus dem Hamburger Museum MARKK
https://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/de/infos/news-detail/das-poupou-auf-reisen.html
https://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/fileadmin/content/01_Ausstellungen/ausstellung_38_dinge/dinge17.html