Offener Brief an die SABA

“Was ist die SABA?” werden sich jetzt einige fragen. Es ist das internationale Archäologiesymposium der Studierenden in Bamberg. Eine Fachtagung, von Studierenden organisiert, für Studierende. Eine, wie ich finde, total tolle Veranstaltung. Ich war schon 2019 dort und habe mich unendlich darauf gefreut, wieder dabei sein zu können. Die Tagung findet nur alle zwei Jahre statt und wegen Corona mussten wir noch länger warten. Aber dieses Jahr war es so weit und ich war da.

Miss Jones steht von dem Schild vom Bahnhof Bamberg.

Hier ein Beweisfoto, von meiner Ankunft in Bamberg, ich hab mir Bauklötze zusammen gefreut.

Ich hatte mich so unfassbar darauf gefreut. Bei meinem ersten Besuch habe ich mich in Bamberg pudelwohl und herzlich willkommen gefühlt. Und: Es ist sensationell, was diese Studierendengruppe auf die Beine stellt. Die Tagung ist für sie ein riesen Kraftakt, dabei bleiben sie dennoch herzlich und liebenswert. Alles in dieser Zauberhaft schönen Stadt. Ich hatte mich wie ein kleines Kind darauf gefreut, dass es losgeht. Und dann – kaum war ich da, wurde ich krank.

Miss Jones vor dem Bamberger Rathaus

Mein erster Weg führte direkt zum alt Bamberger Rathaus, einem der coolsten mittelalterlichen Gebäude überhaupt.

Normalerweise würde ich hier über diese tolle Tagung berichten, aber ich habe fast nichts mitbekommen. Fieber, – Husten, -Halsweh, -Heiserkeit. Es ist als wäre ich dort angekommen und mein Körper dachte sofort: “Cool! Urlaub! Ich werd´ jetzt Krank!” Und deswegen kann ich leider nichts schreiben, was der Tagung gerecht werden würde. Ich war einfach die meiste Zeit im Hotelzimmer und hatte Fieber. Das macht mich unglaublich traurig. Aufgrund einiger Umstände musste ich dann noch meinen eigenen Vortrag neu schreiben – offenbar war ich da schon krank, denn ich musste ihn, als ich wieder genesen war, erst einmal lesen, um zu wissen, was ich überhaupt erzählt habe.

Das tut mir leid,

ich hätte gerne besseres abgeliefert. Und ich wäre gerne danach nicht direkt im Nichts verschwunden. Und das nicht nur, um noch weitere Fragen zu beantworten. Ich hätte gerne mehr von euch gehabt. Euren Vorträgen und den verschiedensten frischen Ideen, die hier mit ihrem bunten Blumenstrauß an Themen zusammengekommen sind. Auch wenn nicht jeder die SABA kennt, für viele ist sie im Lebenslauf ein wichtiger Schritt: Die erste größere Fachtagung. Ich kann nur empfehlen, einmal dort mitzumachen. Aber das nicht wegen der Karriereleiter, sondern um diese einzigartigen Menschen in Bamberg kennenzulernen. Die Jungwissenschaftler*innen, mit neuen und frischen und unfassbar interessanten Ideen, die hier eine Plattform bieten – die ihre Arbeiten, präsentieren, in die sie viel Energie und Mühe invertiert haben. Es geht darum, diese Ideen anzuerkennen und die Mühe wertzuschätzen.

Fotografie der SABA Publikation 2022

Die Mühen vieler Forschungen von Nachwuchstalenten im Tagungsband zusammengefasst. Danke dafür.

Und dafür möchte ich mich bedanken. Nicht nur, dass ihr von der SABA eine absolut tolle Tagungsreihe organisiert, mit eigener Schriftenreihe dazu. Ihr macht vieles Besser als auf den großen Tagungen der “Erwachsenen”. Ihr habt den Reder*innen einfach so Hotelzimmer bezahlt und ihr habt euch viel Mühe gegeben, dass wir uns alle fühlten wie zu Hause – auch als ich plötzlich krank wurde. Und alles im Zeichen von unserem wunderbar vielfältigen globalen Fach Archäologie. Mit vielen Gesprächen, den verschiedensten Fassetten von Archäolog*innen in einem absolut liebenswerten Institut.

Ihr seid einfach absolut Spitze

Als ich krank wurde, konnten wir sofort eine Lösung finden ohne Eitelkeiten, einfach in Freundschaft. Und mit sowas transportiert ihr, dass ihr in Bamberg ein genauso vielfältiger, bunter, aber auch liebenswerter Haufen seid, wie auch wir hier in Hamburg. Die Gespräche und Diskussionen, mal lustig, mal ernst, mal intensiv und mal kontrovers. Aber nie beleidigend, oder cancelnd. Eher die Suche nach Argumenten und vielfältigen Perspektiven. Das ist so entspannend in dieser angespannten Welt – das ist großartig. Und dabei diese Herzlichkeit, auch bei unterschiedlichen Positionen – das ist ein Geschenk. Bewahrt euch das, es ist so wertvoll. Ihr braucht euch nicht vergleichen, ihr seid alle eh schon einzigartig und ihr braucht auch keine Ellbogen, denn ihr seid schon großartig! Vor allem, wenn ihr zusammen etwas auf die Beine stellt, wie eure tolle Tagungsreihe!

Logo der SABA 2022

Sorry, ich habe euer Logo genutzt, ohne auch zu fragen, meckert gerne, wenn es nicht Okay ist.

Deswegen möchte ich mich nun bedanken. Weil ich leider zu krank war, um es vor Ort zu tun, hier auf dem Blog. Danke für eure offene, herzliche Art. Danke für eure Fassetten. Danke für die (leider echt kurze) gemeinsame Zeit. Danke für alle, die sich um mich gesorgt haben, als ich krank wurde und Danke für diesen kurzen Moment, wo ich noch einmal Studentin war. Danke für die vielen tollen neuen Menschen, die dich kennenlernen durfte. Danke für die Vorträge, auch wenn ich nur ganz wenige hören konnte. Ihr habt für uns einen tollen Moment geschaffen, an den man zurückdenken kann, wenn es einem Mal nicht so gut geht. Aber auch Mut gemacht, was man auch in unserem Fach Archäologie nicht alles Tolles machen kann, selbst wenn man nur eine kleine Studierendengruppe ist. Danke, dass ihr mich daran erinnert habt. Und mir die Plattform gegeben habt, über die Probleme zu reden, die es im Bereich archäologischer Wissenschaftskommunikation gibt.

Zuletzt ist zu sagen

Ich hoffe, meine Rede war nicht allzu schlecht, ich kann mich selbst kaum erinnern. Und ich hoffe das die Probleme durch junge frische Köpfe wie eure weniger werden. Dass es Möglichkeiten gibt, eure tollen Forschungen so zu zeigen, dass der Sinn eurer Arbeit erklärt wird und nicht so stark das Glitzer irgendwelcher “Schätze”. Dass die Vielfalt der Kulturen, die ihr erforscht, gezeigt wird, ihr Einfallsreichtum und die Intelligenz, die hinter euren Forschungen steckt, gegenüber der Einfalt donnernder Schwurblerdokumentationen. Ich hoffe, dass ich euch alle immer und immer wieder treffen werde und dass ich eure verschiedensten Arbeiten mit meinen Berichten unterstützen kann, im Zweifelsfall meldet euch einfach bei mir,

Herzlich

eure Miss Jones