Am Maxilimiankenotaph stehen zahlreiche Bronzefiguren, die Kaiser Maximilian I. die letzte Ehre erweisen. Ein eindrucksvolles Monument. Doch in der Grabstätte, die Kaiser Maximilian sich bauen ließ, und dessen Erschaffer er teilweise sogar inhaftierte, ist er selbst am Ende nie bestattet worden. Deshalb nennt an das Grabmahl Kenotaph, denn es steht leer. Und dennoch ist es ein eindrucksvolles Zeichen seiner Zeit, denn wichtige Personen aus dem Leben Maximilian I werden hier dargestellt.
Dazu gehört auch Marie von Burgund, seine erste Frau. Marie von Burgund wurde 1457 in Brüssel geboren und erbte 1477 das Reich ihres Vaters. Das war ungewöhnlich, als Frau war sie nicht auf diese Aufgabe vorbereitet worden. Doch als einziges Kind von Karl dem Kühnen fiel die Verantwortung dennoch an sie. Zum burgundischen Reich gehörten in dieser Zeit große Gebiete. Zum Beispiel in der Region, die wir heute als die Beneluxstaaten kennen. Noch im selben Jahr ging sie die Ehe mit dem späteren Kaiser Maximilian ein, wie ihr Vater es geplant hatte. Dies war eine politische Entscheidung, da der Habsburger die größten Chancen hatte, das burgundische Reich gegen den französischen Kaiser Ludwig XI. zu bewahren. Denn in dieser Zeit gab es einen 15 Jahre andauernden Krieg zwischen den Niederlanden und Frankreich.

Maria von Burgund am Maximiliankenotaph in Innsbruck (Bild: Geesche Wilts (CC BY-NC 3.0 DE)).
Doch auch wenn es eine politische Entscheidung war und Maria diese Ehe eigentlich nicht wollte, hat Maximilan I. ihren Tod nie verkraftet, er liebte sie wirklich. Dieser trat fünf Jahre nach der Heirat, am 27. März 1482, nach einem Reitunfall in Brügge ein. Marie von Burgund war zu diesem Zeitpunkt erst 25 Jahre alt und galt als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit. Zudem war sie klug und gebildet, sie sprach mehrere Sprachen. Bis zu ihrem Tod war sie die Alleinherrscherin der Niederlande gewesen, welche dann von ihrem Mann Maximilian I. geerbt wurden. Die beiden Kinder Philipp der Schöne und Margarete von Burgund waren in dieser Zeit noch Kleinkinder.

Maria von Burgund. Gemälde von Niklas Reiser 1500 (Gemeinfrei/historisch).
Die Bürger der burgundischen Besitzungen, welche Maria als Herrscherin verehrt hatten, waren mit dieser Entwicklung nicht immer glücklich. 1488 nahm die Bürgerschaft von Brügge, Maximilian I. sogar für einige Zeit in Gefangenschaft. Er konnte erst durch das militärische Eingreifen Österreichs wieder befreit werden. Dennoch blieb die Region weiter habsburgisch. Dass Maximilian I. seine erste Frau an seinem Grab verewigen ließ, ist aber vermutlich nicht nur eine politische Geschichte, sondern auch eine Herzensangelegenheit gewesen. Denn in seiner neuen Ehe mit Bianca Maria Sforza wurde, weder er noch seine Gemahlin glücklich
Literatur:
https://www.geschichte-tirol.com/biographien/politik/262-maria-von-burgund.html
https://www.planet-vienna.com/habsburger/bios/maria_burgund/maria_burgund.htm
https://maximilian2019.tirol/de/geschichte/1482-tod-von-maria-von-burgund/
https://www.deutsche-biographie.de/sfz58282.html
https://www.habsburger.net/de/kapitel/burgund-erheiraten-maximilian-i-und-maria-von-burgund
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