Forschungslücke: Wie giftig war es bei den Maya?

Dieses Mal habe ich eine kurze, aber spannende Forschungslücke für euch. Sie ist bei der Betrachtung der Umwelt in Mayastätten aufgetaucht. Es geht um den Quecksilbergehalt, dem die Menschen aussetzt, gewesen sind. Wie euch sicher bekannt ist: Quecksilber ist giftig. Man kann von einer Quecksilbervergiftung zum Beispiel Lähmungen bekommen, oder auch andere Gesundheitsschäden. Umweltanalysen haben nun gezeigt, in Mayastädten war die Atmosphäre unverhältnismäßig stark mit Quecksilber verseucht. Und auch eine mögliche Ursache wurde gefunden:

Die Malereien

Wandmalerei: Die Würdenträger von Bonampak

Die Würdenträger von Bonampak (Bild: Jacob Rus CC BY-SA 2.0).

Die Maya haben viele Bilder und Schriften hinterlassen. Zum Beispiel an ihren Tempelwänden. So ist und viel Wissen über die Kultur erhalten. Oft wurde hierbei mit Zinnober gemalt und Zinnober enthält Quecksilber. Die Ausdünstungen dieser Farbe, die Lagen in der Luft der Mayastädte. Da stellt sich ja automatisch deine zweite Frage:

Wie stark war die Gesundheit der Maya durch Quecksilberbelastung beeinträchtigt?

Eine aufwendige Malerei, die einen Mayaanführer zeigt.

Es ist so hübsch. Aber wie gefährlich war eine solche Malerei wirklich? (Bild: SBmural (CC BY-SA 3.0)).

Und diese Frage ist die heutige Forschungslücke. Denn man kann das nur bedingt mithilfe von Knochenanalysen betrachten. Um die Frage zu beantworten, müsste man nun, wo man diese Umweltanalyse kennt, Knochen aus Mayagräbern vergleichend auf Quecksilberversuchung hin untersuchen – und zwar ausreichend Personen, um die Gesellschaft statistisch valide abzubilden – eine solche Untersuchung dauert also. Das wäre sicherlich eine interessante Frage, denn eine Gesellschaft mit z.B. vielen gelähmten Menschen, oder auch mit vielen Menschen, die Parkinson ähnlich zittern, hat eine ganz andere Lebensart, als eine Gesellschaft mit anderen Krankheitsbildern oder auch vielen gesunden Menschen. Aber leider ist diese Untersuchung nicht so einfach: Denn die endgültigen Krankheiten lassen sich so am Knochen nicht erkennen, sondern nur der Grad der Quecksilberbelastung selbst. Körper können aber ganz unterschiedliche Symptome durch eine Quecksilbervergiftung haben. Das heißt, wir wissen jeweils nicht, worunter eine betroffene Person litt. Hinzukommt: Zu den Bestattungsritualen der Maya gehörte es teils Zinnober direkt über den Leichnam zu zerstreuen. Das heißt, ein hoher Quecksilbergehalt im Knochen kann auch durch das Bestattungsritual verursacht worden sein. Die Forschungslücke an dieser Stelle ist also nur zu schließen, indem man eine Idee entwickelt, wie man diese beiden Arten der Quellsilberverseuchung voneinander unterscheiden kann – und wenn man genauer erforscht, welche Symptome sich vom Knochenbau ableiten lassen. Und wenn du denkst: krass wie Spannend! Das wird meine Abschlussarbeit! Dann leg los! Ich freue mich auf das Ergebnis.

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Literatur:

https://www.smithsonianmag.com/smart-news/ancient-maya-cities-were-polluted-with-high-levels-of-mercury-180980860/

Ein Gedanke zu „Forschungslücke: Wie giftig war es bei den Maya?

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