Eine Gesichtsurne aus Schleswig Holstein

Sie schauen die Archäologen an, durch die Jahrtausende. Gesichtsurnen sind eine ganz besondere Keramik. Die Bestattungsgefäße stammen in der Regel aus der beginnenden Eisenzeit. In Schleswig-Holstein sind sie nicht sehr häufig. Wenn sie aber gefunden werden, dann meist in einer Umgebung in der schon andere Gesichtsurnen bekannt sind. Da Gefäße mit solchen Gesichtern nur als Bestattungsgefäße bekannt sind, kann man davon ausgehen, dass die Menschen aus der Zeit vor 2500 Jahren eine besondere Bedeutung an diese Urnen geknüpft haben. Diese Art der Bestattung kann man bereits in der Jungsteinzeit beobachten, in diesem Zeitraum sind solche Urnen aber noch seltener. Die Idee Gesichter auf Bestattungsgefäße zu machen stammt vermutlich aus Südosteuropa.

Ein Braunes Keramikgefäß ohne Deckel. Es ist so abgebildet das der Henkel im Mittelpunkt des Bildes ist. Das Gesicht der Gesichtsurne bildet sich um den Henkel herum, der als Nase Funktioniert. Mit hochgezogene Auganprauen sind Dargestellt genausi wie zwaei Augen, die als Kreise Modeliert sind, und sich leicht in den Ton eindrücken.

Diese Gesichtsurne könnt ihr im Museum für Archäologie Schloss Gottorf bewundern.

In Schleswig-Holstein sind gut 100 dieser ulkigen Urnen bekannt. Dabei ist nicht jedes Gesicht so einfach zu erkennen wie in diesem Falle. Manchmal sind nur wenige Gesichtszüge herausgearbeitet, wie zum Beispiel nur die Nase und die Augenbrauen. Bei einer Urne, wie sie auf dem Bild zu sehen ist, spricht man von einer Urne mit einem Augenbrauenhenkel. Gesichtsurnen können nämlich sehr unterschiedlich aussehen. Die hier gezeigte Urne hat vereinfachte Gesichtszüge. Dieses Phänomen ist vor allem in Norddeutschland zu beobachten. Im Vergleich mit anderen Urnen ist das gezeigte Beispiel dabei noch außerordentlich detailreich. Auffällig ist, das diese Urne trotz der wenigen dargestellten Merkmale einen Charakter zu haben scheint. Ob diese Gesichter mit den Gesichtern der Verstorbenen übereinstimmen oder aber ob diese Gesichter eine ganz andere Bedeutung hatten lässt sich nicht mehr untersuchen. Aber es sind ganz besondere Funde, bei denen man das Gefühl hat, dass sie einen beobachten.

Literatur:

Jutta Kneisel, Dithmarschen / Schleswig-Holstein Die Bronzezeit und ihre Fernkontakte. In: Offa – Berichte und Mitteilungen zur Urgeschichte, Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie, Band 69/70, Neumünster 2012/13,

Gesichtsurne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert