Kürzlich erschien der zusammenfassende Grabungsbericht der Ausgrabungsarbeiten deutscher Archäologen im türkischen Milet. Hier werden die Ergebnisse der Untersuchungen von 2006-2011 zusammengefasst. Diese Ausgrabungen wurden gemeinsam von der Rhein-Ruhruniversität Bochum und dem Deutschen Archäologischen Institut durchgeführt. Ein spannendes Ergebnis war, dass ein Artemis-Kult in Milet nachgewiesen werden konnte, der bereits in der geometrischen Epoche begann (also ab etwa 900 v. Chr.) und sich auch in der archaischen Zeit fortsetzte. Der Kult wurde mindestens bis zu der Zerstörung des Tempels durch die Perser im Jahre 494 v. Chr. fortgesetzt. Nach diesem Angriff wurde die Stadt zugeschüttet. Die dadurch entstandene Bodenschicht nennt man den Perserschutt. Man kann ihn zu einer relativ genauen Datierung der Ereignisse heranziehen. Milet wurde nach diesem verehrenden Angriff wieder besiedelt. Die Menschen lebten auf den zugeschütteten Trümmern der zerstörten Stadt in der sog. “Rückkehrersiedlung”.

Ein Teil der Ruinen von Milet (Foto: Panteleon [CC BY-SA 3.0])
Literatur:
https://lens.idai.world/?url=/repository/AA_2019_1_Graeve_Lens/AA_2019_1_Graeve_Lens.xml#content/figure_reference_38