DNA-Analysen geben Einblick in die Geschichte Roms

7 5 3 Rom schlüpft aus dem Ei. So oder so ähnlich lernt es jeder von uns in der Schule. Aber die Frage zu beantworten woher die Menschen eigentlich kamen, die in der antiken Metropole lebten ist nicht so einfach zu beantworten. Schließlich hat es nicht einfach plopp gemacht und die Großstadt existierte. Die Frage woher die Menschen gekommen sind, um sich in Rom niederzulassen kann im Verlauf der Zeit mit Schriftquellen beantwortet werden. Diese berichten von einem multikulturellen Gemisch. Das römische Reich ist vom Umfang her gewaltieg und Menschen aus allen Winkeln dieses Reiches kamen in die Großtadt. Zum Beispiel um ihr Glück bei einer militärischen Kariere zu suchen. Andere dienen als Sklaven und freigelassene Sklaven gründen eigene Familien. Wieder andere waren irgendwann als Händler aus einer weit entfernten Region nach Rom gekommen. Diese Punkte erzählen vom Wachstum dieser Stadt. Kürzlich veröffentlichte DNA-Analysen zeigen nun aber welche Menschen ganz zu Beginn der Beisiedlungsgeschichte, als Rom noch ein Dorf war, hier lebten. Das Ergebnis dieser Analyse ist eine Überraschung.

Skelett das bei einer Ausgrabung gefunden wurde. Die ersohn liegt auf dem Rücken. Es stammt aus einer Ausgrabungsstätte in Rom

Eine der untersuchten Bestattungen (Foto: Michaela Lucci)

Um überhaupt eine statistische Untersuchung anfertigen zu können haben Wissenschaftler*innen aus Rom 12.000 Jahre genetischer Endwicklung untersucht um die einzelnen Gene-Codes miteinander vergleichen zu können. Sie setzten also schon in der Steinzeit an, um die Wanderungsbewegungen möglichst genau analysieren zu können. Dieser Vergleich zeigt, dass es zwei bedeutende Migrationsbewegungen gegeben hat, lange vor der Entstehung Roms. Außerdem zeigte sich bei dem Vergleich der DNA aus antiken Gräbern, dass sich das genetische Gemisch in Rom stetig veränderte. In der DNA spiegeln sich zudem kulturelle und historische Ereignisse wieder, die auch aus Schriftquellen bekannt sind. Menschen mit verschiedenster Herkunft sind auf den Friedhöfen des antiken Roms zu finden. Die hohe Anzahl der unterschiedlichen DNA-Geschichten ist auch für Wissenschaftler*innen nur schwer zu durchblicken. Erstaunlich ist, dass dieses Gemisch auch schon auf die Zeit der Entstehung Roms zutrifft. Die DNA-Analysen zeigen, dass nicht nur Menschen aus dem umliegenden Mittelmeerraum, sondern auch aus Nordafrika und aus dem Nahen Osten auf den ersten Friedhöfen Roms zu finden sind. Zukünftige Untersuchungen sollen nun zeigen, wie dieses Gemisch mit dem sozialen Gefüge des frühen Roms zusammen hängt.

Literatur:

https://medienportal.univie.ac.at/presse/aktuelle-pressemeldungen/detailansicht/artikel/das-alte-rom-eine-12000-jaehrige-geschichte-genetischer-veraenderungen-von-migration-und-vielfalt/

https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/das-alte-rom-eine-12-000-jaehrige-geschichte-genetischer-veraenderungen-von-migration-und-vielfalt-4/

https://science.sciencemag.org/content/366/6466/708

https://idw-online.de/de/news726697

https://science.apa.at/rubrik/kultur_und_gesellschaft/Alte_DNA_verraet_Genetische_Vielfalt_hat_Rom_gross_gemacht/SCI_20191107_SCI39351351651553252

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