Heute wurde ein Paper veröffentlicht, dass die Symbolsprache der Neandertaler im Châtelperronian (45.000 – 40.000 Jahre vor heute) untersucht. Dabei wurde von dem Fund eines verzierten Adlerfussanhängers aus der Foradada Höhle in Spanien ausgegangen, um die Verbreitung der Symbolsprache der Neandertaler zu untersuchen. Die Neandertaler scheinen eine, auf einfachen Ritzungen oder Bemalungen aufbauende Symbolsprache gehabt zu haben, die sich immer wieder bei kleinen Fundstücken zeigt. Es gibt Vermutungen, dass diese Symbole als Ausdruck einer Identität dienten. Sie befinden sich auf Objekten die als Perlen oder Anhänger getragen werden konnten. Solche Fundstücke finden sich in Gräbern der Neandertaler.
Die Schwierigkeit bei der Analyse der Symbolsprache ist, das Knochenritzungen auch aus Versehen auf den Knochen erzeugt werden können. Für die Analyse wurden deswegen 23 verzierte Raubvogelknochen von 10 verschiedenen Fundplätzen untersucht, bei denen die Ritzungen nicht mit Bearbeitungsspuren von Jagdwild übereinstimmen. Zudem musste ausgeschlossen werden, dass die Raubvogelknochen nicht als Werkzeuge verwendet wurden und die Ritzungen so zustande gekommen sind. Der Vergleich der Adlerknochen der Foradada Höhle, mit verzierten Raubvögelknochen von andern Fundplätzen zeigt, dass es diese Symbolsprache bereits vor 80.000 Jahren gegeben hat. Sie existiert also durch einen langen Zeitraum hindurch. Außerdem lassen sich vergleichbare Amulette im Alpenraum bis hin zum Balkan auffinden. Dieses Phänomen war zudem also auch weit verbreitet, und wurde von den nomadisch lebenden Neandertalern durch Europa mitgenommen.
Das Journal selber Lesen:
https://advances.sciencemag.org/content/5/11/eaax1984/tab-pdf
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