Ein Hohlbuckelring

Am Christenberg im Landkreis Marburg wurde ein Depot mit wunderschönen Bronzereifen aus der jüngeren Eisenzeit entdeckt. Diese wurden von Frauen an den Handgelenken, aber auch an den Fußknöcheln getragen, deswegen gibt es sie in verschiedenen Größen. Die Hohlbuckelringe aus der Zeit zwischen 300 und 250 v. Chr. sind von der Gestaltung her geprägt von keltischen Einflüssen aus dem alpinen Raum. ähnliche Armringe sind sogar auf dem Balkan oder in Griechenland zu finden. Bei den  Ringen aus Hessen deuten starke Abnutzungsspuren darauf hin, dass sie wirklich als Schmuck verwendet wurden.

Solche Ringe wurden in einem Stück gefertigt. Sie wurden in verlorener Form gegossen. Das Bedeutet, dass man die Gussform zerschlagen hat, um das Objekt zu fertigen. Da es die Ringe immer paarweise gibt, also zum Beispiel für den Linken und für den rechten Arm, mussten also immer zwei identische Gussformen für die Herstellung gemacht werden. Damit man ein solches Schmuckstück überhaupt tragen kann, war es mit einem Scharnier versehen mit dem es sich öffnen und schließen ließ. Die Herstellung war also eine technisch aufwendige Arbeit und zeigt uns heute das handwerkliche Geschick in der jüngeren Eisenzeit.

Literatur:

Irina Görner und Andreas Sattler: Unter unseren Füßen – Altsteinzeit bis Frühmittelalter, Kassel 2016.

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