Erst im 18. Jahrhundert wurde der Karies als solcher entdeckt. Davor gab es einen alten glauben an einen Zahnwurm, der unglaubliche schmerzen hervorruft, wenn er Löcher in die Zähne frisst. Es handelt sich um einen weit verbreiteten Aberglauben. Die frühsten Belege über diesen gemeingefährlichen Parasiten finden wir schon 1800 v. Chr. in Mesopotamien. Es handelt sich um eine Keilschrift, mit einem Rezept gegen Zahnwürmer. Bei Befall wird hier empfohlen, den Zahnwurm zu ertränken. Ob dieser Glaube hier erfunden wurde, oder auf noch ältere Vorbilder zurückgeht ist allerdings unklar. Vielleicht ist ein Wurm aber auch ein naheliegender Gedanke, wenn man sich ansieht wie ein Karies oberflächlich aussieht.
Der Zahnwurm entstand überall auf der Welt, in der Vorstellung der Menschen. Auch z.B. bei den Maya. Genauso zahlreich wie menschliche Kulturen sind die Rezepte, die gegen den Zahnwurm bis heute erhalten sind. In China gab es einige gewiefte Pseudomediziner, die Zähne zogen und dann tatsächlich einen Wurm aus dem gezogenen Zahn heraus zogen. Dabei handelte es sich um einen Taschenspielertrick. Um dieser Scharlatanerie ein Ende zu machen, zerbrachen sich die Chinesen den Kopf, und erfanden gegen 1490 schließlich die Zahnbürste.
Literatur:
https://epub.uni-regensburg.de/10806/1/Dissertation_Hubmann.pdf
https://www.bavarikon.de/object/bav:DMI-DDD-00000B3D00000044