Die Heiligen drei Könige – eine Kulturgeschichte durch die Zeiten

Es ist wieder so weit, Weihnachten ist seit kurzem vorbei, dass neue Jahr hat begonnen und in den katholischen Gemeinden sammeln sich Kindergruppen. Sie verkleiden sich als Caspar, Balthasar und Melchior. Für mich als nicht religiösen Menschen ist das jedes Mal etwas seltsam – ich habe mir bislang immer gedacht „was soll’s, sollen sie das halt tun – stört mich nicht“. Aber ich dachte, es könnte interessant sein auch dieses religiöse Phänomen etwas zu beleuchten. Nicht zuletzt, weil es eine Diskussion zum Thema Blackfaceing bei diesen Veranstaltungen gab, mit denen ich

Die heiligen drei Könige je auf Kamlenen. Sie zeigen zum Jesuskind. das lieg in einer Krippe neben seinen Eltern

Solche Darstellungen kennen wird alle (Bild: Rozie Pixabaylizienz).

mich nicht so recht auskannte. Ich fand das interessant und habe mir deswegen einmal die Kulturgeschichte der Heiligen drei Könige angesehen. Ich werde diese Geschichte möglichst chronologisch erzählen, mit kleinen Exkursen dazwischen. Meine Fragen waren: Warum sprechen wir eigentlich von den Heiligen Drei Königen? Und wie ist die Idee des Dreikönigslaufes endstanden? Wie kam es dazu, dass einer der drei Könige als Schwarzer dargestellt wird? Ist es überhaupt noch zeitgemäß Kinder mit Schuhcreme anzumalen? Hat man sich diese drei Personen schon immer so vorgestellt? Aber der Reihe nach:

Die Heiligen Drei Könige – was steht eigentlich in der Bibel?

Vermutlich ist alles bekannt – die Drei Könige sind eine biblische Erzählung. Doch aufgepasst, denn das es sich um Könige handelt, ist im Grunde eine Verfälschung. Im Matthäusevangelium ist lediglich von Magus die Rede. Das sind Sternendeuter. Ein Wort das zu der Beschreibung der Personen passt, wie sie in der Geschichte von der Geburt von Jesus vorkommt. Denn die Gelehrten folgen dem Stern von Bethlehem und

Drei männer mit einer Krone auf dem Kopf schlafen in einem Bet uner einer decke. Ein Engel schwebt über ihnen und hat den Zeigefinger erhoben.

Ein Engel erschien den Dreien im Schlaf und warnte sie, das Kind nicht zu verraten. Das Bild ist vmtl. vor 1220 endstanden (Bild: British Library).

finden dadurch das Jesuskind, dem sie dann Geschenke machen. Die Figuren werden deswegen auch als die drei Weisen bezeichnet. Dass es sich um gelehrte Personen handelt, deckt sich mit frühen Aufzeichnungen über gebildete Personen, die das Himmelgeschehen genau beobachtet haben. Es gab also frühe Forscher, die vielleicht mit der gleichen Neugier wie ich ausgestattet gewesen sind – da ist es eine garnichtmal so unwahrscheinliche Geschichte, dass diese gebildeten Personen versucht haben einem Himmelsphänomen auf den Grund zu gehen, indem sie einem Asteroiden hinterher reisten. Und es gibt heute Astronomen, die in dieser Zeit einige seltene Himmelsphänomene vermuten. In der biblischen Geschichte, folgen die Waisen dem Stern im Auftrag von Herodes, um das Jesuskind an ihn auszuliefern, doch anstelle es zu verraten bringen sie dem Kind Geschenke und kehren in ihr Heimatland zurück.

Die Weisen aus dem Morgenland – Was ist das Morgenland?

Oft wird auch von den drei Weisen aus dem Morgenland gesprochen. Die Formulierung passt auch besser zu der biblischen Erzählung. Dabei war die Anzahl der Weisen ursprünglich nicht von Bedeutung. So gibt es die Idee z.B. von 12 Persern zu sprechen. In anderen frühchristlichen Darstellungen, beispielsweise in den Domitillakatakomben in Rom (2.-4. Jahrhundert), werden auch 2 oder 4 Personen in dieser Funktion gezeigt. Im Matthäusevangelium wird dabei nur der Osten genannt, ohne, dass diese Region näher definiert ist. Es wird aber gelegentlich vom palästinensischen oder persischen Raum ausgegangen. Es ist also nicht genau definiert, woher die Personen kommen. Dies ist für die Grundaussage der Erzählung auch nicht notwendig. Die Aussage dieser Geschichte ist nämlich in der Hauptsache, dass auch fremde Kulturen Jesus anerkennen. Ein Rückgriff auf persische Himmelsforscher macht am meisten Sinn.

eine Wandmalerei. Drei Personen gehen auf eine Frau zu. Maria mit Jesus auf dem schoss. Zwei Männer von links, einer von rechts bringen Sachen, sie tragen lustige Mützen. Die Wandmalerei ist stark verwaschen

Eine der Malereien bereits mit drei Königen aus den Katakomben (Bild: Battista (CC BY-SA 4.0)).

Denn die Perser waren damals eine Region in der es hochgebildete Menschen gab und: Eine besondere Religion. Die Zoroastrier. Das war vor 2.000 Jahren die einzige andere monotheistische Religion neben dem Judentum. Ein Bezug zwischen beiden Religionen ist also offensichtlich – Ebenso ihr gegenseitiger Respekt. Die Geschichte der drei Weisen aus dem Morgenland ist eben auch die Geschichte von Religionen, die sich gegenseitig tolerieren. Die Perser zeigen den Respekt durch ihre Handlungen in der Geschichte und bis heute wird so eine Geschichte über Menschen aus der Fremde erzählt, die eine ganz andere Kultur haben und von Christen sogar verehrt werden. Ich würde mir wünschen, dass sich dieser Gedanke damals einfach durchgesetzt hätte – dann würde es eine lange Geschichte von Religionskriegen nicht geben. Und in dieser Hinsicht finde ich es ziemlich cool diese Geschichte mit Kindern zu feiern. Ich glaube man kann diese Idee mit dieser Geschichte auch ganz einfach erklären.

Und dann waren es nur noch 3 Heilige

Im 3. Jahrhundert ändert sich die Erzählung über die Gelehrten erstmals. Es ist die Zeit, in der das immer stärker werdende Christentum im Römischen Reich in einer

DreiWaisen mit schlumpfmützen bringen dem Jesuskind Gaben.

Bronzeplakette aus dem 4. Jahrhundert (Vatikanisches Museum, Gemeinfrei)

Selbstfindungsphase steckt. Wie erzählt man die christlichen Geschichten und wie setzt man dies gesellschaftlich um? Das Verhältnis von Männern zu Frauen ändert sich im frühen Christentum, da Frauen durch diese Religion mehr Rechte bekommen. Vieles ändert sich, manchmal auch die Geschichten selbst. Und plötzlich werden nur noch 3 Weise gezeigt. Das Endstand wahrscheinlich in Anlehnung an die drei Gaben, die sie laut der Biblischen Erzählung dem Jesuskind schenkten. Gold, Weihrauch und Myrrhe – Jeder Magoi kam nun also mit einer Gabe in den Stall in Bethlehem. Gold steht dabei für Reichtum, Myrrhe für die religiöse Würde und Weihrauch war ein Mittel gegen Krankheiten und steht damit auch für Leid und Tod.

Die drei heiligen Schlumpfmützenträger

Im frühen Christentum beginnt auch eine Zeit, in der die drei heiligen Weisen immer wieder mit einer Kopfbedeckung gezeigt werden, die ein bisschen an die Schlümpfe erinnert. Erstmals tritt diese Darstellungsart 222 auf. Es handelt sich bei der Kopfbedeckung um eine sog. phrygische Mütze. Und die hat mehrere Bedeutungen. Sie gilt z.B. in der römischen Kunst als symbolhaftes Kleidungsstück für die Darstellung von Persern. Aber es ist ebenso ein Symbol für Opposition. Passend, bedenkt man, dass die Weisen aus der biblischen Geschichte dem Befehl Herodes nicht Folge geleistet haben. Die Bedeutung dieser Mütze als oppositionelles Symbol ist dabei schon sehr viel älter als das Christentum selbst. Sie geht zurück auf eine Erzählung über Midas I. – der sagenhafte König von Phrygien – das liegt in der Region in der heutigen Türkei.

Mosaik: Drei Männer die Rote Schlumpfmüzen Tragen gehen nach Links. Alle ragen etwas in den Händen.

Dieses Mosaik der San Apollinare Nuovo in Ravenna stammt aus dem 6. Jahrhundert und zeigt die Heiligen Drei Könige, mit phyrgischer Mütze, so wie es zu dieser Zeit modern war.

Midas I. soll seine Ohren unter einer solchen Mütze versteckt haben, denn Apollo hatte ihn mit Eselsohren bestraft. Die Erzählung sagt, dass der König es wagte den Gott in einem musischen Wettstreit zu widersprechen. Stellt man nun also Menschen mit einer solchen Mütze dar, ist das auch ein Anzeiger für eine ideologische Positionierung der gezeigten Personen. Die phrygische Mütze, als Ausdruck der Freiheitsliebe ist im Übrigen auch bei den Etruskern bekannt. Die Idee zieht sich durch die Zeiten und lässt sich kontinuierlich bis hin zu den Baskenmützen liberaler Künstler unserer Zeit verfolgen. Ableitungen der phrygischen Mütze sind zum Beispiel auch die Nikolaus- mütze oder auch Narrenkappen. Das Oppositionssymbol gilt auch als Anzeiger der Priesterkaste. Denn eine solch selbstbewusste Darstellung von Opposition wird auch immer wieder mit Klugheit und Stärke der gezeigten Personen in Verbindung gebracht.

Die drei unheiligen namenlosen Weisen

Im 5. Jahrhundert wird endgültig die Anzahl der Heiligen auf drei festgelegt. Bischhoff Leo der Große hatte dies entschieden. Was nicht geschah, war eine Heiligsprechung – übrigens bis heute. Was die Figuren heilig macht war der antike Volksglaube, der diese Geschichte tradiert hat. Eine offizielle Heiligsprechung ist dadurch nicht notwendig. Sie würde an der intensiven Verehrung der drei Gelehrten nichts ändern. Ab dem 6. Jahrhundert haben die Drei Heiligen Perser dann plötzlich Namen. Doch man war sich nicht so einig, wie die Personen heißen. So ist zum Teil von Thaddadia, Melchior und

Relief an einem Säulenkapitell. Es zeigt die Drei Könige beim übergeben der Gaben.

Eine Darstellung des 12. Jahrhunderts aus der Kathedrale Saint-Lazare d’Autun (Bild: Finot (CC BY-SA 1.0) ).

Balytora die Rede. Und nicht nur in Europa entwickelte sich das Christentum, sondern auch im heutigen Äthiopien. Auch im äthiopischen Christentum entwickeln sich zeitgleich ebenfalls Namen für die Figuren. Hier heißen sie Tanisuram, Mika und Sisisba, oder aber Awnison, Libtar und Kasäd. Die Figuren sind für die christliche Geschichte also so wichtig, dass Menschen in ganz unterschiedlichen Regionen, mit ganz unterschiedlichen Lesarten des Christentums, anfangen den Personen Namen zu geben – auch im recht eigenständigen und selbstbewussten georgischen Christentum. Hier bildeten sich Namen heraus, die noch bis ins 10. Jahrhundert im Gebrauch waren – und zwar Wiscara, Walastar und Melikona. Die Namen Caspar, Balthasar und Melcior haben sich in Europa ab dem 8. Jahrhundert durchgesetzt. Vmtl. weil man sie einfach erklären und nutzen kann: Caspar steht für den Schatzmeister, Melchior für das königliche Licht und Balthasar soll das Leben schützen. Diese Namen haben den Vorteil das man sie mit C+M+B abkürzen kann, was man wiederum auch in „Christus Mansionem Benedicat“ Auflösen kann – und das heißt so viel wie „Christus segne dieses Haus“.

Die Geschichte der Dreikönigsreliquien

Bei einer Geschichte, in der man sich über die Zeit hinweg erst einmal darauf einigen musste, um wie viele Personen es sich handelt und wie diese überhaupt hießen, überrascht es, dass es Gebeine gibt, die diesen Drei bekannten Personen zugeordnet werden. Es zeigt sich, mein Wissenschaftlerherz hat riesige Zweifel, dass es sich um die echten Gebeine handelt, die heute als Reliquien verehrt werden. Um so spannender ist die Geschichte dieser Knochen. Die beginnt mit der heiligen Helena, das ist die Mutter von Konstantin I. Sie soll die Gebeine der Heiligen Drei Könige gefunden und nach Konstantinopel gebracht haben. Quasi in einer Art sehr frühen archäologischen Forschung. Die Heilige Helena starb gegen 330. Einige Dekaden später – der Zeitpunkt

Sie hat ihr Haar um den Kopf geflochten, und eine Lange knubbelige Nase. Sie träg eine Kette und eine Toga.

Die Heilige Hellena (CC BY-SA 3.0).

ist nicht bekannt – soll der Mailänder Bischof Eustorgius I., der ursprünglich aus Konstantinopel stammt, die Gebeine auf seinem Weg nach Mailand mitgegeben bekommen haben, und zwar vom Kaiser persönlich. Die meisten Dokumente die das belegen stammen allerdings erst aus einer späteren Zeit. Und zwar als die Reliquien in Köln eintrafen, es scheint der Verdacht, man habe die Geschichte der Reliquien ausgeschmückt, um eine möglichst imposante Echtheit zu erzeugen. Selbst der mächtige spätantike Sarg in Mailand ist eine mittelalterliche Fälschung dieser Zeit. Tatsächlich liegen zwischen der Entstehung des Matthäusevangeliums und der ersten zuverlässigen Meldung über die Reliquien mehr als 1.000 Jahre Abstand, was berechtigte Zweifel an der Echtheit aufkommen lassen kann. Aber warum ist das passiert?

Das Datenwirrwar um die drei Skelette

Den Dokumenten nach waren die Gebeine der drei Könige im 4. Jahrhundert in eine extra errichtete kleine Kapelle in Mailand verbracht worden. Schaut man in die Listen der Mailänder Bischöfe, die das gemacht haben sollen, dann tauchen die Namen der genannten Bischöfe allerdings erst im 6ten Jahrhundert auf. In der Lade, in der die Gebeine transportiert wurden, wurde zusätzlich angeblich eine Münze aus der Zeit von Kaiser Zeno aus dem 5. Jahrhundert gefunden, was das Datumswirrwar in diesem Falle

Drei weise Männer knien vor dem Jesuskind. Auf dem Schoß der Mutter, ein Pferd und weitere Personen sind im Hintergrund

Ein Fresko aus der Cappella degli Scrovegni in Padua. Eine Darstellung aus dem Jahr 1305 (Gemeinfrei)

endgültig perfekt macht. Im 18. Jahrhundert wurde die Zenomünze dann auch noch durch eine andere Reliquie getauscht – heute ist sie verschwunden und kann dementsprechend auch nicht mehr im Original betrachtet werden, um sie zu überprüfen. Was man überprüfen kann, sind die Knochen selbst. Man hat an ihnen Anhaftungen gefunden – und zwar Seidenfragmente und die stammen tatsächlich aus dem 4. Jahrhundert, also der Zeit der angeblichen Umbettung der Gebeine in die Kapelle. Seltsam ist aber: Christliche Texte aus dem Mailand des 8. Jahrhunderts kommen noch nicht einmal auf die Idee diese Reliquien in irgendeiner Weise in der nähe von Mailand zu verorten.  Die Geschichte der Gebeine ist also im Dunkeln gelegen. Aber warum gibt es denn dann heute die Reliquien von Caspar, Baltasar und Melchior?

Wie ein paar Knochen aus Mailand zu christlicher Popkultur wurden

Im Laufe der Zeit hatte sich die Geschichte der drei Gelehrten wieder verändert. Aus den Weisen wurden Könige. Und auf Darstellungen verschwindet die phrygische Mütze. Ab dem 10. Jahrhundert nutzt man stattdessen Kronen als Kopfbedeckungen. Und dann kommt das Jahr 1162. Kaiser Friedrich Barbarossa I. führt Krieg gegen die

Eine Bunte Zeichnung mit vielen Farben. In der mitte ein König mit einem Roten Bart. Links und rechts zwei Frauen. Alle ragen farbenfrohe Kleidung

Kaiser Friedrich Barbarossa I. auf einer Miniatur aus der Historia Welforum zwischen 1185 und 1195 hergestellt (Gemeinfrei).

Lombardischen Städte und zerstört dabei Teile Mailands. Und was tut man, wenn man einen erbitterten Feind hat? Man liefert ihm irgendetwas aus. Zum Beispiel ein paar wirklich wertvolle Reliquien. Man nennt es Schenkung, auch wenn es unter den gegebenen Umständen wirklich schwierig ist dieses Wort zu benutzten. Es werden drei Särge übergeben die Barbarossa annimmt, um sie nach Köln zu überführen. Die Gebeine der heiligen drei Könige. Die Mailänder betrauern in keiner Schrift diesen Verlust – tatsächlich blieb dieser Vorgang auf italienischer Seite weitestgehend unbeachtet. Das ist ungewöhnlich, würde man doch normalerweise wirklich traurig sein so kostbare Stücke zu verlieren. Es ist die Zeit, in der in Mailand die vielen Echtheitsdokumente über die Reliquien angefertigt werden. Es ist also gut möglich, dass die Mailänder einfach irgendwelche alten Gebeine an Barbarossa übergeben haben, um weitere Angriffe zu verhindern. Vielleicht wussten sie, die Gebeine wurden im 4. Jahrhundert niedergelegt und schaffen sich deswegen die schlecht gemachte Idee einer Umbettung im 4. Jahrhundert. Es wären nicht die ersten gefälschten Reliquien dieser Zeit. Denn Reliquien waren damals wichtige Moralheber und Identätsstifter. Für Barbaraossa war das also ein echter Sieg. Unter dem Jubel der Bevölkerung werden die Dreikönigsreliquien über die Alpen gebracht. Es ranken sich viele Geschichten darum. Flüsse, an denen sie vorbei kamen, sollen angefangen haben zu sprudeln, ein Thronfolger, der in ihrer Nähe geboren wurde, soll zeitlebens die Fähigkeit gehabt haben den Kropf zu heilen. Solche Legenden prägen sich ein. Werden zur Popkultur und spätestens ab dem 14. Jahrhundert schießen an allen Orten, wo die Reliquien angeblich Rast gemacht haben, Dreikönigsaltäre aus dem Boden.

Die Geschichte der Dreikönigsprozessionen

Es ist der 23. Juli 1164. Nach der langen Reise von Mailand gelangt Kaiser Friedrich Barbarossa I. nach Köln. Sein Empfang ist bemerkenswert. Die Menge jubelt. Zur Begrüßung der Reliquien veranstalten die Kölner die erste Dreikönigsprozession der Geschichte. Es ist das erste Mal der Fall, das drei Personen sich als Könige verkleiden. Sie ziehen einen Stern durch die Stadt. In dieser Zeit stellt man sich die drei Heiligen als Könige vor, die symbolisch für die drei Lebensalter stehen. Es gibt also einen jungen, einen erwachsenen und einen alten König. Der Nimbus, den solche Reliquien für Köln bedeutet, ist wichtig. Den nun kamen Pilger von weither, um diese einzigartigen Reliquien zu besuchen. Das schwemmt natürlich auch Geld in die Stadt. Und so ist es

Ein güldenes Pilgerzeichen. Es zeigt zwei Könige, die der Mutter mit dem Jesuskind etwas geben

Zum Beispiel wurden nun solche Pilgerzeichen verkauft. Dieses stammt von ca 1450. (Bild: Landesmuseum Baden-Württemberg (CC BY-SA)).

kein Wunder, dass die Kölner ihre Reliquien feiern. Sie wiederhohlen ihre Prozession. Ursprünglich dauerte diese vom 2. bis zum 5. Januar, also gleich mehrere Tage. Eine eigene Kultur endwickelte sich daraus – die Feier des Epiphanienfests am 6. Januar. Wobei sich die Prozessionen immer wieder veränderten. Jede Zunft in Köln musste einen Beitrag zu der Prozession leisten. Aber am wichtigsten waren diese Veranstaltungen in Zeiten der Not, wo sie als Bittprozessionen dienten. Im 13. Jahrhundert geschah dann noch ein kleines Wunder. Der Kölner Dom brennt ab – aber die Reliquien haben das Feuer unbeschadet überstanden. Man hatte sie nur kurz zuvor an eine andere Stelle im Dom platziert. Nicht weil man mit einem Feuer gerechnet hatte – man befürchtete die Domkirche würde bald einstürzen und wollte die Gebeine an eine geschütztere Stelle stellen. Der heutige Dreikönigsschrein stammt aus dieser Zeit. Das kann man an der Goldschmiedekunst an dem Schrein erkennen, die in dieser Zeit besonders hochwertig ist.

Die ersten schwarz angemalten Kinder bei den Dreikönigspielen

Die Dreikönigsspiele sind beliebt. So beliebt, dass sie bald auch in anderen Städten gemacht werden. Im 14. Jahrhundert werden die Heiligen Drei Könige erstmals von Kindern gespielt, vmtl. kommt diese Idee aus Frankreich. Daraus entwickelt sich im deutschsprachigen Raum der Brauch, dass Kinder in kleinen Gruppen von Tür zu Tür ziehen und dort gegen eine kleine Spende ein Lied singen. Schnell machten das nicht nur Kinder, sondern z.B. auch Landstreicher, denen diese Einnahmequelle gelegen

Goldene Zeichnung drei Männer zwei alte und ein Junger bringen dem Jesuskind gaben

Malerei aus der Zeit ca. 1400 (Bild: Städelmuseum).

kam. Immerhin – die Anbetung der Heiligen Drei Könige soll in dieser Zeit als Mittel gegen Epilepsie gegolten haben. Aber nicht nur die Prozessionen ändern sich einmal mehr, auch die Vorstellung wer die Heiligen Drei Könige waren. Nun stehen sie nicht mehr für die Lebensalter, sondern für die Himmelsrichtungen. Ein Europäer ein Asiate und ein Afrikaner sollen gezeigt werden – ein Symbol dafür, dass das Christuskind gekommen war, um allen damals bekannten Bewohnern der Welt etwas mitzuteilen. Manchmal gibt es Darstellungen, wo die drei Figuren gleichzeitig noch verschieden alt sind, aber im Fokus steht nach und nach die Herkunft aus der Fremde. Im rheinischen Raum beginnt man nun damit jeweils ein Kind für die die Dreikönigsspiele schwarz anzumalen. Und das ist bemerkenswert. Denn Schwarz, das war eigentlich die Farbe des Bösen. Symbol für aussätzige und Hexer. Die Farbe der Gegner, der Muslime im islamischen Großreich – wenn man im 14. Jahrhundert im rheinischen Raum lebte, dann war man selbst nie in diesen Regionen gewesen, man kannte nur Geschichten. Schwarze Menschen waren im Regelfall eine Vorstellung, so hielt man alle Muslime für Schwarz. Das man nun einen König der, in dieser Region, in so hohen Würden stand, mit schwarzer Haut darstellte war eine wirkliche Aufwertung von Menschen mit dunkler Hautfarbe. Sie hatten plötzlich einen sehr ehrwürdigen Repräsentanten. Diese positive Aufwertung galt damals nicht nur für die Hautfarbe. Schwarz war plötzlich so positiv besetzt, es wurde zur Farbe der Kleidung der Patrizier. Aber so schön diese Idee gerade

Heiligen drei könige bringen dem Jesuskind gaben, dieses Mal ist einer schwarz

Malerei des Meisters von Meßkirch entstanden 1538 drei Weltregionen werden mit den Königen gezeigt (Gemeinfrei).

klingt. Es wurde hier ein Zerrbild von schwarzen  Menschen gezeigt. Man hatte sie selbst ja nie gesehen. Bei den Vorstellungen und Darstellungen handelt es sich eher um das, was man sich eben vorstellte. Und das führte zu teils karrikaturhaften Darstellungen. Außerdem steckten Gedanken der frühen Kolonialzeit in dieser Art der Darstellung des schwarzen Königs. Er war Bestandteil einer exotischen Welt, die es zu bekehren galt, und die man, wie man sieht, zu teilen sogar schon bekehrt und zivilisiert hat. Es steckt in dieser Symbolsprache also gleichzeitig auch ein Stück des Herrenmenschendenkens des 14. Jahrhunderts. Damals wie heute, war der schwarze König der, der das Gold brachte und damals wie heute hat dieser keinen Namen – man konnte sich seit dem 14. Jahrhundert schlichtweg und einfach nicht einigen, wer denn nun Caspar, Balthasar oder Melchior sein soll.

Die Königskinder beginnen zu segnen

Das Dreiköniglaufen, das heute Kinder machen, begann erstmals vmtl. in Berchtesgaden. 1528 gibt es hier immerhin die früheste urkundliche Erwähnung. An diesem Tag wurde Backwerk gesegnet. Aber auch Bergwerksstollen. Eine Vielzahl an Bergwerkstollen, welche als Dreikönigsstollen bezeichnet werden und mit der berühmten Inschrift K+M+B gekennzeichnet sind sprechen davon. Die Kinder singen jetzt nicht nur und sammeln Geld, sie segnen jetzt auch. Bei einem Beruf, der so gefährlich ist, wie die Arbeit im Bergwerk, ist es nur verständlich, dass man sich starke

Ein schwarzer König hohlt ein Kamel aus einem Steinbau

Im 17. Jahrhundert entsteht dann in Tirol der Brauch zu Hause kleine Schnitzereien mit Krippenspielen anzufertigen und aufzustellen. Das Tiroler Volkskunstmuseum hat heute eine Sammlung dieser Kunstwerke.

Schutzpatronen wünscht. Dieser Brauch hat sich so erhalten. Später, gegen 1870 ging man dazu über auch Maschinen zu segnen. Dabei ist der Dreikönigsglaube überall ein bisschen unterschiedlich. In der Schweiz kann er in Zusammenhang mit Soldaten vorkommen. In anderen Bereichen werden die Heiligen Drei Könige zu Schutzpatronen des Bürgertums. Und es entstehen Dreikönigsbruderschaften. Das sind Kirchenlaiengruppierungen, die für unterschiedliche Zwecke sammeln. Meist nicht für die Religion selbst, sondern für gute Zwecke, wie Armenhospitale. Den Spendern ging es dabei aber immer wieder eher um das eigene Seelenheil, denn um die gute Tat.

Die Mailänder Daumen

Dann kommt die Zeit der Reformation. Und die Geschichte der Heiligen Drei Könige wird von beiden rivalisierenden Auslegungen des Christentums für den Religionskampf genutzt. In Köln ist es ein lieb gewonnenes katholisches Ritual, von großer Bedeutung. Im evangelischen Glauben sind die heiligen drei Könige weniger relevant. Und in dieser Zeit fordert dann Mailand plötzlich seine Reliquien zurück. Ein Gesannter wird geschickt, doch der darf sich nur eine Schädeldecke ansehen. Er will die Gebeine Prüfen und zurückfordern. Beleg für die Echtheit der Reliquien sollen die Daumenknochen sein. Diese sollen lange vor der Zeit der Überstellung der Reliquien nach Köln einer Mailänder Nonne geschenkt worden sein. Durch diese Besitzverhältnisse sind sie angeblich immer in Mailand geblieben, wo sie seit dem 17. Mai 1613 in der Pfarrkirche San Bartholomeo aufbewahrt werden. Und tatsächlich fehlen teile der Daumen bei den Kölner Skeletten. Aber was im 16. Jahrhundert

ein schmuckvoller Barockschrein aus Marmor.

Die Gebeine wurden bis 1889 in diesem Mausoleum aufbewahrt (Gemeinfrei).

vielleicht beweistauglich war, das sehe ich als Archäologin anders. Denn das Fehlen von kleinen Knochen, wie z.B. Daumenknochen am Skelett, das ist eher ein Regel-, denn ein Ausnahmefall. Kleine Knochen gehen als erstes verloren, gerade wenn man Skelette mehrfach umbettet und transportiert. Es wäre ein Wunder, wenn alle Kleinknochen vorhanden wären. Und es kommt hinzu – es sind nicht die einzigen Dreikönigreliquien in Italien – man findet sie in vielen Gotteshäusern – und das bei der Frage, ob es überhaupt jemals möglich gewesen wäre ein echtes Skelettstück der drei Weisen aus dem Morgenland zu finden. Die Mailänder haben Pech und bekommen ihre Reliquien nicht zurück, Und dennoch müssen die Gebeine den Kölner Dom erstmals wieder verlassen. Napoleon ist im Anmarsch.

Die Reliquien der Heiligen drei Könige in einem neuen Zeitalter

Weddinghusen bei Arnsberg. Hier werden sie hingebracht, die drei Skelette. Es ist zu gefährlich geworden in Köln. Bei Napoleons Eroberungszügen gibt es kaum etwas das niet- und nagelfest ist. Als der Spuk vorbei ist, werden die Dreikönigsreliquien zurück gebracht in den Kölner Dom. Und wenn man schon einmal in solchen Zeiten lebt – dann ist es vielleicht auch einmal an der Zeit den Schrein zu öffnen und näher zu untersuchen. So entsteht 1864 eine genaue Dokumentation des Schreinihaltes. Und

Ein komplett goldener Hausförmiger Schrein mit zwei Etagen. Unzählige kleine Bilder sind in das Goldrelief eingearbeitet.

Der Dreikönigsschrein in Köln (CC BY-SA 3.0).

diese Dokumentation ist heute online weitestgehend einsehbar. Die Dokumentation wurde damals im historisierenden Stil angefertigt. Es war gerade modern sich stilistisch am Mittelalter zu orientieren. So wirken die Dokumente ein bisschen wie eine Fälschung, sind aber tatsächlich nie eine gewesen. Sie endsprechen nur dem Chic der Zeit in dem sie angefertigt wurden. Kaum sind die Reliquien zurück im Dom, kommen auch die Pilger wieder. Der Pilgerboom hielt bis ins späte 19. Jahrhundert an.

Man sieht die Giebelseite des Schreies. In der Mitte ist ein Gitter eingearbeitet, durch das man ein inneres des Schrein erahnen kann. Darüber und darunter sind goldene Reliefs.

Die Vorderseite des Dreikönigsschreins. Hinter dem Gitter befinden sich die Reliquien (Bild: Elya (CC BY-SA 4.0)).

Es gibt viele Aufzeichnungen aus dieser Zeit von Pilgern, die die Reliquien besuchten. Die Gebeine wurden nun in einem Mausoleum aufbewahrt, der Blick auf die Schädel der Könige gelang nur durch ein Gitterfenster. Die Pilger wollten die Reliquien berühren und so soll es beispielswese dazu gekommen sein das französische Pilger silberne Zangen mitbrachten, mit denen sie durch die Gitter greifen konnten, um einmal die Schädel zu berühren. Anfang des 20ten Jahrhunderts erfolgte dann endlich die Einigkeit mit Mailand und Teile der Gebeine, die als die Heiligen Drei Könige verehrt wurden, wurden nach Mailand überstellt.

Was bleibt ist die Diskussion über schwarz angemalte Kinder

Die Pilgerströme gibt es nicht mehr, die Bräuche werden auch immer weniger. In der Nachkriegszeit gibt es dann eine Renaissance der Idee, dass Kinder singen gehen. Und erst jetzt wird eine Sache wirklich wichtig: Das Anmalen von Kindern mit schwarzer Farbe. Das hatte es zwar früher auch schon mal gegeben – aber erst 1955 wird es institutionalisiert, dass eine Kindergruppe immer ein solch angemaltes Kind braucht. Und diese Idee erinnert sehr an das Blackfacing des 19. Jahrhunderts. Weiße

Dieses Poster einer Minstrelshow aus dem Jahr 1900 zeigt deutlich, was das Problem ist: Schwarze Menschen wurden verhöhnt und grotesk überzeichnet gezeigt wie Clowns (Gemeinfrei).

Schauspieler die als Publikumsmagnet mit Schuhcreme angemalt waren und rot gefärbte Lippen hatten. Das Problem ist – man erstellt mit so einem bemalten Kind ein Klischeebild. Es sieht am Ende immer etwas aus wie eine Karikatur, auch wenn das garnicht beabsichtig war. Extra Schwarze Kinder für diese Aufgabe zu casten, hat aber auch einen seltsamen Beigeschmack. Kinder sollten nicht aufgrund ihrer Hautfarbe einen König spielen dürfen oder eben nicht – vielmehr sollten sie sich selbst ihre Rolle suchen. Für die biblische Geschichte, hat die Hautfarbe ohnehin nie Relevanz gehabt. Auf der anderen Seite würde man Schwarzen Menschen so einen festen Platz in der Gemeinde geben – aber eben wieder nur aufgrund der Hautfarbe, auf die man sie gleichsam reduziert – und ich bin mir sicher, Schwarze Menschen möchten in einer Religion einen Platz haben, weil sie gläubig sind und aus keinem anderen Grund. Es gibt deswegen Diskussionen in einigen katholischen Gemeinden, wie man mit dieser Tradition umgeht. Nachdem ich mir die Geschichte nun näher angesehen habe, muss ich feststellen: es ist nicht notwendig Kinder schwarz anzumalen – denn es ist nicht wirklich Tradition. Und wenn wir ganz an den Anfang der Geschichte gehen, dann ging es in der Geschichte einmal um Gelehrte aus

Es ist für den Kern der Geschichte egal ob die Heiligen Drei Könige alt oder jung sind, oder welche Hautfarbe sie haben (Bild: Rozie Pixabaylizenz).

dem Morgenland. Kluge Menschen aus der Fremde. Das heißt die eigentliche Geschichte, die steht für Toleranz. Und wenn man das ernst nimmt, dann ist es egal welche Hautfarbe die Könige haben, sondern viel wichtiger, diese Idee an Kinder zu vermitteln. Und deswegen gibt es auch Gemeinden, die das Sternensingen gemeinsam mit Kindern anderer Religionen veranstalten – in anderen wird das Blackfaceing zumindest disskutiert. Am Ende steht: Das gemeinsame Singen soll doch in der Hauptsache Spass machen. Und man will, dass Kinder sich mit dieser Geschichte beschäftigen. Blöd nur: Oft werden Kinder für dumm gehalten. Das Gegenteil ist der Fall. Kinder verstehen sehr viel. Ich bin mir sicher, man könnte mit ihnen gemeinsam überlegen, vielleicht sogar eine phrygische Mütze zu tragen. Man müsste sich nur Zeit nehmen, sich mit ihnen beschäftigen und die Geschichte der drei Weisen aus dem Morgenland ganz genau ansehen. Sie hat viele Fassetten und ist sehr lehrreich. Das wäre ein wirklicher Gewinn für die Kinder.

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Literatur:

Jutta Dresken-Weiland: Die Frühchristlichen Mosaiken von Ravenna – Bild und Bedeutung, Regensburg 2016.

Hans Hofmann: Die heiligen Drei Könige – zur Heiligenverehrung im krichlichen, gesellschaftlichen und politischen Leben des Mittelalters, Bonn 1975.

Vilma Sturm: Die heiligen Drei Könige und der moderne Mensch. In: Die Heiligen Drei Könige – Heilsgeschichtlich – Kunsthistorisch – das Religiöse Brauchtum. Adam Wienand (Hrsg.), Köln 1974.

Karl Jürgen Miesen, Die Dreikönigenverehrung in der Literatur. In: Die Heiligen Drei Könige – Heilsgeschichtlich – Kunsthistorisch – das Religiöse Brauchtum. Adam Wienand (Hrsg.), Köln 1974.

Josef Ruland, Die volkstümliche verehrung der Heiligen drei Könige und das sich daraus entwickelnde Brauchtum. In: Die Heiligen Drei Könige – Heilsgeschichtlich – Kunsthistorisch – das Religiöse Brauchtum. Adam Wienand (Hrsg.), Köln 1974.

Leonie Becks, Matthias Deml und Klaus Hardering (Hrsg).: Caspar – Melchior – Balthasar 850 Jahre verehrung der Heiligen drei Könige. Erschienen zur Austellung in der Hubertuskapelle und der Schatzkammer des Kölner Domes 19. Juli 2014 bis 25. Januar 2015. Köln 2014.

https://www.katholisch.de/artikel/27230-wie-ein-heiliger-koenig-schwarz-wurde-und-opfer-von-rassismus

https://www.domradio.de/artikel/erst-seit-dem-14-jahrhundert-ist-einer-der-drei-koenige-schwarz

https://www.deutschlandfunkkultur.de/heilige-drei-koenige-postkolonial-rassismusverdacht-an-der.1278.de.html?dram:article_id=490096

https://www.theology.de/kirche/kirchenjahr/epiphaniasdreikoenig.php

https://heilige-dreikoenige.de/de/symbolik/phrygische-muetze.html

https://curiositas-mittelalter.blogspot.com/2019/01/heilige-drei-koenige.html

https://www.geo.de/wissen/weltall/23658-rtkl-seltenes-himmelsphaenomen-stern-von-bethlehem-das-geheimnis-hinter-dem