Stoned im alten China

Drogen sind ein gerne diskutiertes Thema in unserer Gesellschaft. Ob die Kulturen der Vorgeschichte diese Diskussionen bereits kannten, kann derzeit natürlich nicht geklärt werden. Klar ist, die ältesten bekannten Kiffer der Welt lebten vor 2.500 Jahren auf einem Bergplateau im alten China. Von hier aus verbreitete sich das Rauschmittel offenbar entlang der Seidenstraße. Zu diesem Ergebnis kommen zumindest Wissenschaftler*innen des Max-Planck-Institutes. Offenbar wurde zunächst wilder Hanf als Nutzpflanze domestiziert, um Öl daraus zu pressen. Dass die Menschen die berauschende Wirkung von Marihuana entdeckten, war anscheinend nur ein kleiner Schritt.

Cannabisblüten an einer Wäscheleine aufgehängt.

Hier wurde reichlich Cannabis zum Trocknen aufgehängt (Bild: Cannabis Training University (CC BY-SA 3.0)).

Kürzlich wurde nun im Pamirgebirge bei einer Ausgrabung ein Räucherwerk in einem Grab entdeckt. Die Analysen zeigen, dass die Pflanzen offenbar auf heiße Steine gelegt wurden, sodass das psychoaktive THC verdampfte. Dieser Dampf wurde dann inhaliert. Es handelt sich um die älteste bekannte Variante eines Joints. Dieses Räucherwerk stammt aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., also aus der gleichen Zeit, in der auch Herodot die Droge im griechischen Raum beschreibt. Drogenexzesse scheinen sehr weit verbreitet und beliebt gewesen zu sein. So finden sich auch in skythischen Gräbern goldene Situlen prall gefüllt mit Cannabis und Opium.

Für mehr Geschichten aus der Menschheitsgeschichte kannst du gerne ein Trinkgeld schicken.

Literatur:

https://www.sciencemag.org/news/2019/06/oldest-evidence-marijuana-use-discovered-2500-year-old-cemetery-peaks-western-china

https://www.researchgate.net/publication/333734712_The_origins_of_cannabis_smoking_Chemical_residue_evidence_from_the_first_millennium_BCE_in_the_Pamirs

https://advances.sciencemag.org/content/5/6/eaaw1391