Corona Zeitkapsel:
Silvester

Hallo ihr. Es ist langsam wirklich ein unfassbar zähes Thema geworden. Corona raubt uns die Nerven. Und das jetzt schon bald ein ganzes Jahr. 2020 war für viele von uns nicht das erfreulichste Lebensereignis. Um diese Zeit festzuhalten, und Historiker*innen der Zukunft zur Verfügung zu stellen habe ich die Aktion Corona-Zeitkapsel ins Leben gerufen. (Wie ihr mitmachen könnt, könnt ihr hier nachlesen – Herzlich willkommen). Und damit ihr Ideen habt, was man so Schreiben kann in Briefen, Texten oder Tagebüchern an die Zukunft, gab es auch schon Schreibideen Teil 1, 2 und 3, sowie ein paar Weihnachtsideen. Jetzt zu Silvester hoffe ich aber, dass ihr nicht ganz traurig seid, über dieses verlorene Jahr. Oder aber, war es gar kein verlorenes Jahr? Zwar könnt ihr auch die geplatzten Träume des Jahres 2020 niederschreiben und das wäre sicher für die Forschung interessant, aber ich habe noch ein paar weitere Ideen für euch:

Der Jahresvorausblick. Es scheint möglich, dass das Leben bald wieder halbwegs normal verläuft. Auch, wenn die Impfungen gerade erst anlaufen. Wie würdet ihr euch ein perfektes 2021 ausmalen. Was sind eure Träume und wüsche? 2021, 2022, in 10 Jahren, in 20 Jahren. Warum ist das für Historiker*innen in 150 Jahre interessant? Es gibt ihnen einen Einblick in unsere Lebenswelt und in das was man sich in unserer Zeit so vorstellt. Dinge an denen man Freude hat, oder von denen man träumt. Und wie schon oft gesagt, ist das ja ganze sehr unterschiedlich. Je nach Lebenssituation aber auch der Vorlieben von Einzelpersonen – und diese Diversität können wir mit unseren ganz unterschiedlichen Gedanken zeigen. Wie stellt ihr euch die Zukunft vor? Wenn man zurückblickt, wie man sich in frühere Zeiten dir Zukunft vorgestellt hat, dann war das zwar einerseits fantastisch, aber es gibt andererseits tiefe Wünsche preis. Klar werden solche Visionen nicht unbedingt wahr. Aber sie sind dennoch eine tolle Form der Fantasie. So wie die Vorstellungen über unsere Zeit, die in diesem Video gezeigt wird, aber die mehr über das Leben damals aussagt, als über die Zukunft:

Vielleicht ist die größte und schönste Fantasie, die ihr gerade habt, genauso wie bei mir, ein schönes und bitte etwas wildes Silvester zu feiern. Einfach um dieses Jahr in die wohlverdiente Vergangenheit zu übergeben. Nur ist das mit dem Feiern dieses Jahr einfach anders. Für Historiker*innen der Zukunft ist interessant: Wie feiert ihr unter diesen Umständen den Jahreswechsel? Feiert ihr überhaupt? Was nehmt ihr euch vor, und welchen Weg findet ihr ein bisschen Freude bei diesem Jahreswechsel zu haben? Ein Punkt dabei: Der Jahreswechsel wird zwar global an vielen Orte an diesem Datum gefeiert, doch das wie ist sehr unterschiedlich. Zum Beispiel ist der norddeutsche Silvesterklassiker Ekel-Alfred anderenorts weitgehend unbekannt. Und auch Diner for One ist eine sehr deutsche Angelegenheit. Ob es diese lieb gewordenen Bräuche in 150 Jahre noch gibt, ist eine gute Frage. Spannend für die Historiker*innen der Zukunft ist aber auch: Welche Bräuche pflegt ihr noch, und was werdet ihr dieses Mal lieber nicht umsetzen? Und wie denkt ihr über das Böllerverbot? Oder habt ihr, wie ich, einfach nirgendwo Blei-Wachs- oder Zinngießen auftreiben können? Das alles ist interessant. Und es sind die Spuren von jedem einzelnen unserer Leben. So unterschiedlich wir auch sind. Alle unsere Geschichten zusammen ergeben erst ein breiteres Bild unserer Zeit.

Und falls ihr gar nicht wisst, was ihr heute tun sollt, habe ich für euch noch einige Filme aus der Vergangenheit darüber, wie man sich die Zukunft, in der wir heute leben, einmal vorgestellt hat. Einfach nur, weil es auch ein bisschen Spaß macht, sich das anzusehen:

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und ein wirklich gutes 2021.