Coober Pedy – Ein leben im Opalrausch

1915 streift ein australischer Junge durch die Wüste. Er findet etwas Glitzerndes. Der Beginn von einer australischen Variante des Goldrausches – Der Opalrausch bricht aus. Das glitzernde Gestein wird durch Bohrschächte an die Oberfläche geholt. Die Aborigines der Umgebung haben schnell eine Bezeichnung für das seltsame Phänomen in der Wüste gefunden. Sie nennen es kupa piti. Das heißt soviel wie: “Weißer Mann im Loch”. Rund um 1920, wird die Bezeichnung von den Opalbergbauer*innen eingenglischt. So entsteht der Name des Ortes Coober Pedy. Seit dieser Zeit wächst und floriert der Ort mitten in der Wüste. Und weil es hier normal ist, dass die Tagestemperatur bis zu 50 Grad im Schatten wird, es aber mitten in der Wüste so selten Schatten gibt, passen sich die Bewohner von Coober Pedy an. Sie bleiben in ihren Bohrlöchern und leben unter der Wüste in selbst gegrabenen Häusern.

Die Kirche Von Coober Pedy. Ein SHolzfertäfelter Altar ist in den Stein eingelassen. Eiligenbilder sind zu sehen. Das Gewölbe ist nahezu Wolkenförmig gestalltet.

Ein Blick in die Kirche von Coober Pedy (Bild: Cazz (No Copyright)).

Es sind keine kleinen Höhlen, sondern voll ausgestattet, teils sogar luxuriöse Gebäude. Es gibt unterirdische Hotels und sogar einen unterirdischen Pool. Am bekanntesten ist aber vermutlich die Kirche, die in einer Region gegraben ist, wo es viel Opal gibt. Die Kirchenwände glitzern deswegen. 1970 wird die unterirdische Ansammlung von Höhlenwohnungen offiziell. Coober Pedy wird zur Stadt ernannt. Ungefähr 3.000 Einwohner leben hier. Diese kommen bis heute aus über 45 verschiedenen Ländern. Menschen vom Opalfieber gepackt, aber auch Kriminelle. Es gibt in Coober Pedy mittlerweile über eine Million Bohrlöcher. Es ist ein leichtes sich hier wohnlich einzurichten und vor der Polizei zu verstecken, ohne sich irgendwo offiziell zu melden. Ein Problem, dass es bis heute gibt, aber das im Laufe der Zeit immer geringer wird.

Eine Berwerkerwohnung von Innen. Zu sehen ist ein kleiner Ruam in einem Bett liegt jemand und Schläft, Es gibt einen Nachtschrank, eine Teekanne, Bierflaschen und viel Mehr. Es ist ein gut ausgestattetes Schlafzimmer.

Eine Bergwerkerwohnung aus der Anfangszeit, dargestellt vom örtlichen Museum (Bild: Collis (CC BY 2.0)).

Der Opalrausch hält bis heute an. Gut 90% der Förderung des weißen Opals findet in dem australischen Wüstenort statt. Es sind hauptsächlich Männer die nach Opalen suchen. Jeder von ihnen träumt davon reich zu werden, doch nur etwa 1% der vom Opalrausch gefesselten Personen schaffen das tatsächlich. Die Erde ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Mittlerweile gibt es hier aber einen zweiten Einkommenszweig. Immer häufiger verirren sich Touristen in diese Gegend, die einmal mit eigenen Augen das Leben in einer unterirdischen Stadt sehen wollen. Die beiden Phänomene treffen teilweise ungut aufeinander. Immer wieder verletzen sich Touristen schwer. Sie kennen sich nicht aus und fallen aus Versehen in Löcher. Dennoch ist Cooper Pedy ein einzigartiger Ort, mit einer ganz eigenen Geschichte.

Anmerkung:

Dieser Beitrag entstand für den Miss Jones Adventskalender 2020. Aufgrund der Corona-Einschränkungen ein Adventskalender, der zum Träumen über fremde Orte anregen soll. Eine Vorfreude auf die Zeit nach der Pandemie. Ich stelle hier ausschließlich Orte vor, an denen ich selber noch nicht war, wo ich aber gerne einmal hin möchte.

Literatur:

https://www.in-australien.com/coober-pedy_1016479

Home

https://www.flipsnack.com/CPRBTA/coober-pedy-visitor-guide/full-view.html

https://www.smithsonianmag.com/travel/unearthing-coober-pedy-australias-hidden-city-180958162/

Australiens Outback: (Fast) alles dreht sich in Coober Pedy um Opale und Bier – ein Erfahrungsbericht

Ein Gedanke zu „Coober Pedy – Ein leben im Opalrausch

  1. Ah, Coober Pedy, da habe ich mal eine Nacht in so einer Opal-Höhle verbracht!
    Allerdings eher in einer Herberge mit Mehrbettzimmern, nichts Luxuriöses. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, ob es da eine Dusche gab. Aber Kakerlaken gab es eine Menge. Und wenn sie von der Wand fielen, hörte man nachts den Aufprall auf dem Steinboden.

    Tolle Idee, das mit dem Adventskalender mit Wunschzielen!
    Ich war dieses Jahr schon wieder zu spät dran. Vielleicht mache ich nächstes Jahr einen mit Orten, an denen ich schon mal war, wo ich aber gerne noch mal hin möchte.

Schreibe einen Kommentar zu Andreas Moser Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert