Wie das Science Magazin kürzlich berichtete, wurde in Südafrika, an der Grenze zu Swasiland, ein Bett gefunden. Es handelt sich um das heute älteste bekannte Bett der Welt. Vor 200.000 Jahren schliefen die Steinzeitmenschen hier auf einer Grasmatratze. Diese Grasschicht war zu der Zeit als sie genutzt wurde vermutlich um die 30 cm dick. Sie wurde auf eine Schicht Asche aufgelegt. Und zwar in der Höhle Borders Cave. Die Forscher*innen aus dem internationalen Team, dass diesen Fundplatz untersucht vermuten, dass es sich bei dieser Ascheschicht um ältere Grasmatratzen handelt. Diese wurden jedes Mal, wenn die Höhle aufgeräumt und sauber gemacht wurde abgebrannt. Dann wurde eine neue Matratzenschicht aus Gras auf der alten verbrannten errichtet.

Die Grasmatratze ist über die Jahrhunderttausende versteinert und konnte deswegen geborgen werden (Foto: Universität Wits)

Das Bett war dabei eher so etwas wie ein Multifunktionsmöbel, oder wenn man so will eine prähistorische Schlafcouch. Anscheinend ist es so, dass viele alltägliche Tätigkeiten auf dem Polster verrichtet wurden. Ein Hinweis: Es fanden sich Steinsplitter in dem Schlafmöbel. Dies deutet darauf hin, dass die Menschen auf ihrer Couch gesessen haben, als sie ihre Steinwerkzeuge reparierten. Einzelne Teile, sind ihnen dabei wohl sozusagen in die Sofaritze gerutscht und konnten 200.000 Jahre später von den Archäolog*innen wiedergefunden werden. Aber auch die Bauweise der Steinzeitcouch hatte eine Funktion. Die Asche hielt Insekten fern. Aber auch die Betrachtung der verwendeten Gräser zeigt: Es wurden zum Bau eines Bettes Pflanzen ausgewählt welche ebenfalls eine medizinische Wirkung haben und abschreckend auf Ungeziefer wirken.

Literatur:

https://www.wits.ac.za/news/latest-news/research-news/2020/2020-08/200-000-years-ago-humans-preferred-to-kip-cozy.html

https://science.sciencemag.org/content/369/6505/863

https://www.smithsonianmag.com/smart-news/archaeologists-find-200000-year-old-bedding-south-african-cave-180975592/