Ein gotisches Barockhaus

Ein Erker an einer Ecke im Vordergrund aus der Froschperspektive. Das Haus ist Creméfarben und mit rosa bemalten Stuck verziert.

Die Grundstruktur des Hauses ist gotisch, wie dieser Erker.

Es ist das wahrscheinlich kitschigste Wohnhaus, dass ich kenne. Das Hölblinghaus in Innsbruck (auch Helblinghaus genannt). Es steht in Innsbrucks Altstadt, schräg gegenüber der bekanntesten Sehenswürdigkeit der Stadt: Dem Goldenen Dachl. Und wie das Goldene Dachl fällt das Hölblinghaus auf. Es scheint architektonisch nicht an den Innsbrucker Marktplatz zu passen. Das liegt an der Geschichte dieses Gebäudes. Es wurde, wie der Rest des gotischen Marktplatzes im 15. Jahrhundert errichtet. Ursprünglich handelt es sich also um einen gotischen Bau. Das zeichnet sich auch heute noch deutlich z.B. an der Form der Erker des Gebäudes ab. Außerdem hat das Hölblinghaus die gleichen gotischen Laubengänge, wie die anderen Gebäude entlang des Innsbrucker Marktplatzes auch.

Ein Rosa Eckhaus mit Erkern und viel Stuck.

Das Helblinghaus in Innsbruck. Es fällt auf, denn es sieht ganz anders aus, als der Rest der mittelalterlichen Altstadt.

Doch dieses Gebäude wird als einziges Haus der Altstadt später zu einem pompösen Barockbau umgestaltet. Der Umfangreiche, größtenteils rosarote Stuck, wurde gegen 1725 von Anton Gigl angefertigt. Damals hatte ein Mann namens Johann Fischer den Bau erworben und ließ das Gebäude an seinen Geschmack und die neuste Mode seiner Zeit anpassen. Dem Spätbarock.

Rosa Stuck über einem Fenster. In Rosa Bemalte Blätter und Blume, ein Weise geschwungener Bogengiebel, und ein Puttenkopf sind über dem Fenster zu sehen.

Der Stuck des Gebäudes stammt aus dem Barock.

Es handelt sich bei diesen Umgestaltungsarbeiten in erster Linie um kosmetische Arbeiten wie einen symmetrisch angelegten Stuck. Vor allem Putti (kleine Engel), Muscheln, Früchte und üppige Blumen werden an der Fassade gezeigt. Auch der Giebel wurde bei den Umbauarbeiten umgestaltet. Er bekam ein ovales Fenster. Am Zentrum der neuen Fassade wurde wie an vielen Innsbrucker Hausfassaden eine religiöse Malerei platziert. Es handelt sich um eine Kopie des Mariahilfbildes, dass sich im Original im Innsbrucker Dom befindet. Seinen Namen erhielt das Hölblinghaus allerdings erst in der Zeit um 1800. Ein gewisser Sebastian Hölbling erwarb das Gebäude zu dieser Zeit. Unter seinem Namen eröffnete er hier ein Café, von dem heute nur der Name geblieben ist.

Ein von rosa und weisem Stuck gerahmtes Ikonenbild auf goldenen Grund. Es zeigt die heilige Maria mit dem Jesuskind als Baby.

Die Mariahilfdarstellung im Zentrum der barocken Fassade.

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Literatur:

http://www.goldenes-dachl.at/goldenes-dachl/helblinghaus.shtml?navid=2

http://www.innsbruck.antonprock.at/website/sehenswuerdigkeiten/helblinghaus.html

https://www.innsbruck.info/sehenswuerdigkeiten/sightseeing/historische-bauten/detail/infrastruktur/helblinghaus-innsbruck.html

https://austria-forum.org/af/Heimatlexikon/Helblinghaus

https://www.innsbruck-altstadt.com/sehenswuerdigkeiten/helblinghaus/

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