Die Rudra Vina – Ein legendäres Instrument vor dem Vergessen

Im 13. Jahrhundert entstand im Norden Indiens eine Musikinstrumentenart, die eng mit dem Gott Shiva verbunden ist. Die Vina. Dieses Instrument wird nur von einer kleinen Gruppe Menschen gelernt, die ebenso Hüter des Wissens um den Instrumentenbau und die genauen Geschichten in Bezug auf den Zusammenhang zwischen diesem und Shiva kennen. Doch eines ist bekannt: Das Instrument heißt Rudra Vina, weil Rudra die Bezeichnung ist, für die schreckliche Seite Shivas verwendet wird. Die Tradition, die dieses Instrument umgibt, existiert bis heute. Aber das Wissen um die Herstellung wird in den Familienbetrieben Nordindiens geheim gehalten. Diese Familien sterben derzeit aus und auch der letzte große bekannte Rudra Vina Bauer Murari ist bereits verstorben.

Ein Musikinstrument mit zwei großen runden Klangkörpern, dazwischen ein großer Steg aus einem Bambusrohr über den Saiten gespannt sind.

Eine Rudra Vina ist in Berlin im Humboldtforum ausgestellt (Bild: Geesche Wilts (CC BY-NC 3.0 DE)).

Eine Rudra Vina besteht in der Hauptsache aus Bambus und Holz. Als Seitenträger dient eine Bambusröhre, auf der die Saiten in 24 Bünden bestiegt sind. Sie sind so befestigt, dass eine Verbindung zum Inneren der Bambusröhre entsteht. Diese ist an den Außenkanten verschlossen. Der Klang des Instrumentes entsteht beim Spielen über diese Bambusröhre. Als Resonanzkörper dienen bei der Rudra Vina in der Haupstsache zwei hohle Klangkörper an den Enden des Bambusrohres. Sie werden beim Spielen gegen den Körper gedrückt, so übertragen sich die Schwingungen des Tons auf den Körper des Spielers, der so die Klangendfaltung beeinflussen kann. Der Klang wir dadurch intensiviert, denn eine Rudra Vina ist kein besonders autes Instrument. Mit dem Verschwinden der Herstellerfamilien, wird aber auch das Wissen darüber verloren gehen, wie genau man auf diese Art traditionelle Musik erzeugt.

Und wer sich dieses Instrument jetzt einmal anhören möchte, dem empfehle ich dieses Youtubevideo:

Literatur:

Ricardo Eichmann und Lars-Christian Koch, Musikarchäologie – Klänge der Vergangenheiten, AiD Sonderheft 07/2015.

https://www.indische-instrumente.de/saiteninstrumente/rudra_vina.htm

1 Gedanke zu „Die Rudra Vina – Ein legendäres Instrument vor dem Vergessen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert