im 13. Jahrhundert entstand im Norden Indiens eine Musikinstrumentenart, die eng mit dem Gott Shiva verbunden ist. Die Vina. Dieses Instrument wird nur von einer kleinen Gruppe Menschen gelernt, die ebenso Hüter des Wissens um den Instrumentenbau und die genauen Geschichten in Bezug auf den Zusammenhang zwischen diesem und Shiva kennen. Doch eines ist bekannt: Dass Instrument heißt Rudra Vina, weil Rudra die Bezeichnung ist, für die schreckliche Seite Shivas verwendet wird. Die Tradition, die dieses Instrument umgibt, existiert bis heute. Aber das Wissen bleibt in den Familienbetrieben Nordindiens geheim gehalten. Diese Familien sterben derzeit aus und auch der letzte große bekannte Rudra Vina Bauer Murari ist bereits verstorben.
Eine Rudra Vina besteht in der Hauptsache aus Bambus und Holz. Als Seitenträger dient eine Bambusröhre, auf der die Saiten in 24 Bünden bestiegt sind. Sie sind so befestigt, dass eine Verbindung zum inneren der Bambusröhre entsteht. Diese ist an den Außenkanten verschlossen. Der Klang des Instrumentes entsteht beim Spielen über diese Bambusröhre. Da diese Röhre als Resonanzkörper recht klein ist, ist eine Rudra Shiva eher leise. Sie wird beim Spielen gegen den Körper gedrückt, so übertragen sich die Schwingungen des Tons auf den Körper des Spielers, der so die Klangendfaltung beeinflussen kann. Mit dem Verschwinden der Herstellerfamilien, wird aber auch das Wissen darüber verloren gehen, wie genau man auf diese Art traditionelle Musik erzeugt.
Und wer sich dieses Instrument jetzt einmal anhören möchte, dem empfehle ich dieses Youtubevideo:
Literatur:
Ricardo Eichmann und Lars-Christian Koch, Musikarchäologie – Klänge der Vergangenheiten, AiS Sonderheft 07/2015.
https://www.indische-instrumente.de/saiteninstrumente/rudra_vina.htm
Sehr interessant