Ein Blick in den Topf Gold am Ende des Regenbogens

Wer kennt sie nicht, die Legende vom Topf Gold am Ende des Regenbogens. Aber woher kommt diese Legende eigentlich? Wie viele Legenden, hat der Topf Gold am Ende des Regenbogens, tatsächlich einen waren Kern. Oftmals waren es starke Regengüsse, die Goldschätze frei gespült hatten. Bei diesen Schätzen handelt es sich um Depots der Kelten aus der Latené-Zeit. Diese hatten ihre Reichtümer vergraben, um sie zu verstecken. Eine besondere Schatzart, die Regenbogenschüsselchen, trugen zu diesem Mythos ihr Übriges bei. Da diese Münzen, die meist aus der Zeit zwischen dem 3. und 1. Jahrhundert v. Chr. datieren, leicht gewölbt sind, sieht es ein wenig aus, als wären sie vom Himmel gefallen. Ihre Form wurde durch die Herstellungsart verursacht: In einzelnen Münzen wurden mit Hilfe eines Stempels Muster geschlagen, bei diesem Vorgehen verformte sich die ganze Münze zu einer kleinen Schüssel.

Keltischer Münzschatz aus Mardorf 75 – 50 v. Chr

Bei dem auf dem Bild gezeigten Mardorfer Münzschatz war es ebenso ein Regenguss, der ihn an die Oberfläche brachte. 1880 wurde er von spielenden Kindern entdeckt. Ein kleiner Goldrausch entstand dadurch in Mardorf, bei dem leider eine ganze Menge archäologischer Spuren vernichtet wurden. Nähere Fundzusammenhänge lassen sich also kaum aufzeigen. Dieser Münzschatz ist der älteste bekannte Beleg einer Geldwirtschaft in dieser Region in Hessen. Die Idee Münzen zu verwenden war vermutlich durch heimkehrende Söldner in diese Region gekommen. Diese erhielten für ihre Dienste in Rom Münzen, die sie dann mit in den Norden genommen hatten. Die keltischen Handwerker begannen nach diesem Beispiel selber Münzen zu produzieren. Dazu erfanden sie eigene Verzierungen. Diese bestehen, wie auch beim Mardorfer Münzschatz, häufig aus Punkten, Dreiwirbeln oder stilisierten Darstellungen von Halsringen. Wer diesen Schatz einmal bewundern möchte, der kann dies im Hessischen Landesmuseum für Vorgeschichte in Kassel tun.

Literatur:

Irina Görner und Andreas Sattler: Unter unseren Füßen – Altsteinzeit bis Frühmittelalter, Hessisches Landesmuseum, Kassel 2016.

Alfred Haffner, Allgemeine Übersicht. In: Heiligtümer und Opferkulte der Kelten, Stuttgart 2005.

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