Musik gibt es vermutlich schon länger, als Archäologen sie feststellen können. Die Gehirnforschung zeigt, dass sich Musik in verschiedener weise positiv auf den Menschen auswirkt. Beispielsweise wird Serotonin ausgeschüttet und Tanzen im gleichen Rhythmus steigert das Identitätsgefühl. Aber weil sich Musik auch ohne Instrumente ganz einfach durch z.B. Singen oder Klatsch erzeugen lässt, ist die frühe Musik für uns verloren gegangen. Das älteste bekannte Musikinstrument ist im Sinne dieser Betrachtung schon ziemlich weit entwickelt.
Es handelt sich um eine Flöte aus Schwanenknochen (Symbolbild). sie stammt aus der Schwäbischen Alb und ist heute im Urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren ausgestellt. Sie war, wie zwei weitere Knochenflöten, in viele Einzelteile zerbrochen und konnte als einzige wieder zusammen gesetzt werden. Die Flöte besteht aus einem Schwanenflügelknochen. Andere Flöten aus dem Paläolothikum (Altsteinzeit) bestehen auch aus Knochen anderer Vögel. Sie hat mehrere Löcher, mit der Melodien gespielt werden können. Die in der Schwäbischen Alp gefundene Flöten sind 35.000 bis 40.000 Jahre alt und stammen aus einer Zeitstufe die Aurignacien genannt wird. Sie werden dem Homo Sapiens zugeschrieben, ob auch der Neandertaler schon Musikinstrumente baute, ist bis heute ein ungeklärtes Rätsel.
Literatur:
Münzel, Hein, Potengowski, und Conrad, Flötenklänge aus fernen Zeiten. In: Musikarchäologie – Klänge der Vergangenheit, Sonderheft 7/2015 der Archäologie in Deutschland.
https://www.urmu.de/de/Forschung-Archaeologie/Eiszeitmusik/Gaensegeierknochenfloete
https://www.urmu.de/de/Forschung-Archaeologie/Eiszeitmusik/Schwanenknochenfloete
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