Was ein bisschen aussieht wie die Relikte einer Zombieapokalypse sind tatsächlich Opfergaben an Asklepios. Man übergab dem Gott der Heilkunst eine figürliche Darstellung von dem was man sich erhoffte. Ein heiles Bein, einen gesunden Arm oder welcher Körperteil einem auch immer sorge bereitete. Dabei wurden nicht nur äußere sondern auch Innere Organe gezeigt. Gerade im etruskischen Raum sind viele Darstellungen von Eingeweiden bekannt. So wissen wir auch, wie gut die Menschen der Antike das Innenlaben des menschlichen Körpers kannten. Die Körperteile sind Lebensgroß und manchmal aus Stein, meist aber aus Terrakotta gefertigt. Besonders schöne anatomischen Votive wurden im Asklepiosheiligtum in Epidauros entdeckt. Sie kann man dort vor Ort im Museum bestaunen.
Diesen Brauch gab es sowohl im Antiken Griechenland, als auch bei den Etruskern etwa ab dem 5. Jahrhundert v. Chr., später wurde dieser Kult dann auch bei den Römern eingeführt. Dabei ist nicht ganz klar, was die genaue Vorstellung der Menschen war, oder auch wie die Opferzeremonie abgelaufen ist. Es gibt darüber keine schriftlichen Quellen aus denen wir die Gedanken der Kranken entnehmen können. Gesichert ist aber, dass es Opferplätze gibt, an denen über die Jahrhunderte hinweg, bis zu 8.000 Körperteilopfergaben niedergelegt wurden.
Literatur:
Matthias Recke und Waltrud Wamser-Krazna, Kultische Anatomie Etruskische Körperteil-Votiveaus der Antikensammlungder Justus-Liebig-Universität Gießen, 2008.
Heikki Solin, Inschriftliche Wunderheilungsberichte aus Epidauros, 2013.
http://www.bayerisches-aerzteblatt.de/fileadmin/aerzteblatt/ausgaben/2012/09/einzelpdf/BAB_09_2012_483.pdf
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