Eine Hausurne

Diese Urne gehört zu der Lausitzer Kultur und ist damit dem Ende der Bronzezeit zuzurechnen. Hausurnen sind eine ganz besonders interessante Form von Bestattungen. Denn wir sehen hier nicht nur eine einfache Urne vor uns, sondern ein Bestattungsgefäß, dass einem Haus nachempfunden wurde. Wir können dadurch sehen, welche Merkmale eines Hauses den Menschen bekannt gewesen sein müssen. Denn sonst hätten sie diese Merkmale nicht abbilden können. Wie sahen die Dächer aus? Gabe es und Fenster? All das sind interessante Fragen, die sich an Fundplätzen von bronzezeitlichen Siedlungen nicht ohne weiteres ablesen lassen können. Denn wir finden nur Grundrisse der Häuser dieser Zeit.

Eine Hausurne der Lausitzer Kultur. Der Deckel sieht aus wie ein Dach. Und in der Mitte ist eine große Tür.

Aber noch etwas ist spannend an diesem Bestattungsritus. Und zwar die Frage, warum wurden Menschen im östlichen Mitteleuropa in Urnen bestattet, die aussehen wie Häuser? Diese Frage kann abschließend gar nicht erklärt werden, weil wir die Leute nicht mehr Fragen können. Aber es fällt auf, dass es Zwischenstufen zwischen Gesichtsurnen und Hausurnen gibt. Diese Urnenart sehen aus wie kleine Menschen, sie werden auch als Mützenurnen bezeichnet, weil sie kleine Hüte tragen, die als Deckel funktionieren. Einige von ihnen haben beispielsweise wie eine Hausurne eine Tür im Bauch. Gesichtsurnen sind ein Phänomen, dass sich erst später in der Eisenzeit im Bereich der polnischen Ostseeküste sehr intensiv ausprägt. Zusehen ist diese Hausurne im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle.

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Literatur:

https://www.aid-magazin.de/zeitschrift/einzelhefte-archiv/jahrgang-2016/heft-52016/titelthema/hausurnen-die-tuer-zu-den-toten.html

Ein Gedanke zu „Eine Hausurne

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