Burgromantik – wie ein Kindheitstraum wahr wurde

Es ist ein atemberaubendes Gefühl wieder hier zu sein. Ich erinnere mich genau wie es war, als ich als Kind an dieser Stelle stand. Damals bewunderte ich Burgen, und stellte mir immer vor wie es wohl ist so zu leben. Ich wollte unbedingt diese eine Burg ansehen. Einmal auf den Burgturm klettern und mir alles ganz genau einprägen. Doch aus irgend einem Grund ging das nicht. Ich erinnere mich nur wie enttäuscht ich war. Für mich war damals die Wasserburg in Sirmione eine der schönsten Orte, die es gab.

Die Wasserburg Sirmione Von vorne gesehen. Zu sehen ist ein Burgtoor mit Ziehbrück über eine Wasserstraße. Un im Hintergrund zieht sich ein Bergfried in die Höhe.

Die Scalingerburg von Sirmione

Und jetzt bin ich als Erwachsene zurückgekehrt. Noch immer genauso fasziniert von der romantischen Schönheit. Die Grotten des Catull, die auch in Sirmione gelegen sind waren dagegen nicht ansatzweise so beeindrucken für mein Kindheits-Ich. Der Duft von Pizza aus den umliegenden Restaurants in der Luft, und das Kreischen der Möwen, dass sich mit dem sanften Rauschen der Wellen mischt. Diesmal wird mich nichts davon abbringen, meinen Kindheitstraum war zu machen.

Eine hllgrau Burgmaur ziht sich in das unndlich Blau, das aus dm Gardase und em Horizont bsteht. Die graun Burgmauern sind mit Wehrtürmen ausgestattet. Auf den Türmen sowie auf der Mauer bfindn sich Burgzinnen mit klinn Dächern. Auf diesen sitzen wiederum Möwen. Odntlich sitzn je Zwe Möwen im gleichen Abstand auf der einzelnen Zinne.

Möwen sitzen auf den alten Mauern

Endlich einmal diese Burg betreten

Es ist später Nachmittag und die Sonne beginnt ein rotes Licht auf die Burg zu werfen, als ich sie betrete. Die Farben spielen ein Spiel, welches seines gleichen sucht. Im inneren ist es

Die Abendsonne scheint in dn Burginnenhof. Auf den Wändn der Burg zeichent sich dadurch ein Schattenspiel an den Wänden ab.

Lichterspiel im Innenhof

Zunächst Dunkel, doch durch die Zinnen der Burg fällt ein verspieltes Licht in den Innenhof. Zum Besichtigen ist dieser Moment genau der richtige. Ich schaue mir alles ganz genau an. Es gibt eine Ausstellung mit moderner Kunst, aus der ich nicht so ganz schlau werde. Aber um ehrlich zu sein, bin ich auch an der Burg interessiert. Und viel zu aufgeregt, als das ich mir jetzt moderne Kunst ansehen könnte.

Zwei wehrgänge, geschützt durch Burgmauern mit Zinnen ragen in den endlosen See hienein. Gleichzeitig handelt es sich bei den Bauwerken um die Molen der Hafenanlage der Burg Sirmione

Ein Teil des Burghafen aus der Vogelperspektive. Eine Mauer unterteilt zwei bereich des Hafens. Einn Inneren vin Mauern umschlossenen Teil, und einen äusseren, über das Wasser mit einem Boot zugänglichen Teil.

Die Burg

Das unterirdische Gewölbe steht leider nicht zur Besichtigung, dafür aber die Türme und Wehrgänge der Anlage. Der Blick auf die Anlage zeigt ihren deutlich militärischen Charakter. Burg und

Stadttor, gehen ineinander über. Die Zugbrücke, über die man die Stadt betritt, gibt dem Ort bis heute einen mittelalterlichen Charakter. Auf der Rückseite befindet sich ein Hafenbecken, in dem die Flotte der Scalinger im Mittelalter stationiert gewesen ist. Die Scalinger sind das Adelsgeschlecht, dass diese Burg im 13ten Jh. errichten ließ. Sirmione lag zu dieser Zeit im Grenzgebiet des scalingischen Herrschaftsraumes Verona. Die geografische Lage der Halbinsel Sirmione wurde für diese Burg deswegen Strategisch genutzt. Im 15. Jh. verlor die Festung dann zusehends ihre Bedeutung, da sich der Grenzraum Veronas nach Pesciera del Garda verlagert hatte.

Immer nach oben der Sonne entgegen

Der Wehrgang auf der Innnseite der Burg Sirmione. Nach innen hin ist dr Gang mit einem modrnen Gitter gesichert. Im Mittelalter handlte es sich alo um einen Weg endlang dr durch Zinn geschützten aussenmauer, der nach innn hin allerdings keine weitere Sicherung hatte.

Oberer Wehrgang der Burg

Immer wieder Treppauf laufe ich im Kreis, und schaue mir Stockwerk für Stockwerk die Mauern an. Es gibt kaum relevante Erklärungen an den Wänden. In der Hauptsache steht die Burg für sich selbst. Eine Touristenattraktion, die sich allein von seiner optischen Schönheit nähren kann, sich aber im Großen und Ganzen durch bloßes Betrachten selbst erklärt. Ich bin außerhalb der Touristensaison hier, und es ist dennoch relativ voll. Je weiter man geht, um so beeindruckender wird der Blick aus dem ein oder anderem Fenster. Es ist unwirklich wie überwältigend schön ein Militärbau sein kann. Schließlich bin ich ganz oben angekommen. Die Sonne strahlt mich wärmend an.

Burgzinnen so groß wie Riesen

Eine Schwalbenschwanzzinne in Nahaufnahme. Die Burgzinne ist aus Roten Ziegeln Gemuert. Der obere Abschluss bestaht aus zwei halbrunden nach aussen gekehrt Mauerwerken. Diese sind abgedeckt mit einer schicht halbrund verlaufender Ziegel.Die Schwalbenschzanzznnen der Wasserburg von Sirmione aus dr Burg heraus fotografiert. Die Abendsonne leuchtet das Mauerwerk vor einem blauen Hintergrund an. Die Zinnen der gegenüberliegenden Seite zeichenen sich als schatten unter der Fotografierten Zinnenreihe ab.Eine Frau steht nbene einer Schwalbenschwanzzinne der Burg Sirmione. Die Zinne ist gut drei mal so Groß wie die Frau.

Die Burgzinnen welche ich als Kind aus der Ferne sah, und ich mich fragte wie groß sie wohl sind wirken aus der Nähe unfassbar riesig. Selbst, wenn ich doppelt so groß wäre wie ich bin, könnte ich mich hier noch wirksam vor Angreifern verstecken. Es sind Schwalbenschwanzzinnen, auch Kerbzinnen genannt, sie sind typisch für Scaligerburgen. Tatsächlich wird genau diese Burg oft als Paradebeispiel für diese Zinnenform genannt. Wer sich mit Baustilkunde auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich einmal einen blick in das Werk: Baustilkunde von Wilfried Koch zu werfen. Hier finden sich viele Zeichnungen, welche einzelne Baustile anschaulich erklären.

Mittelalterliches Dächermeer von Oben. Rotebraune Dachschindeln sind übrall auf den Dächrn des Ortes Sirmione und seiner Mittlalterlichen Mediteranen Siedlungslandschaft zu sehen. Eine Kirche mit einem Turm der ein halbrundes Dach hat ist zu sehenen, und viele enge Gassen. Am ende des Ortes beginte ein Wald aus Pinien.

Ausblick auf die Stadt Sirmione

Die Vogelperspektive

Man hat einen unglaublich guten Überblick von hier oben. Durch den Wassergraben zwischen Festland und Halbinsel ist die ganze Stadt in Schutz genommen. Der Strategische nutzen der Burg, die die gesamte Stadt auf der Insel in Schutz nimmt ist von hier oben leicht zu erkennen. Ich beobachte die Stadt aus der Vogelperspektive, als ich den heute abgesicherten oberen Wehrgang der Burg entlanglaufe. Ich schließe die Augen und atme einmal tief durch. Das kleine enttäuschte Mädchen von damals hat sich in eine Erwachsene verwandelt, die bis heute die Welt entdeckt. Ich bin glücklich, dass ich mir diesen kleinen Traut werden. So findet man im Friseursalon aus dem 19. Jahrhundert eine Frau diem erfüllt habe. Vielleicht ist diese Burg für andere Menschen einfach nur eine hübsche Burg, aber für mich ist sie etwas Besonderes. Denn sie hat mich schon als kleines Kind inspiriert.

Finde hier noch mehr Bilder von der Burg